Das glauben wir

Gott liebt den Sünder

Redaktion am 28.10.2022

221030 Predigt Nirschl Title TV Foto: Bayer / pbp

Das Neue Testament ist durchtränkt von Hinweisen seinem Nächsten zu vergeben und ihn niemals zu verurteilen. Und doch fällt es uns selbst über 2000 Jahre später noch schwer uns daran zu halten. Mehr dazu von Pfarrer Michael Nirschl in seiner Predigt zum 31. Sonntag im Jahreskreis am 30. Oktober 2022.

Gott liebt den Sün­der, aber er hasst den Sün­der! Das ist ein Wesens­zug Got­tes! Im Evan­ge­li­um an die­sem Sonn­tag wird das ziem­lich gut sicht­bar. Der Evan­ge­list Lukas berich­tet uns von der Begeg­nung zwi­schen Jesus und dem Zöll­ner Zachä­us. Zachä­us arbei­tet für die Römer, ist also von Haus aus unten durch bei sei­nen Lands­leu­ten. Neben den Zoll­ab­ga­ben kas­siert er flei­ßig in die eige­ne Tasche hin­ein. So ist es fast logisch, wenn er von den Men­schen ver­ach­tet wird und bei ihnen kein Anse­hen hat.

Dann kommt Jesus in die Stadt. Ob es die pure Neu­gier­de ist oder ihn doch eine tie­fe Sehn­sucht antreibt wis­sen wir nicht. Zachä­us jeden­falls lässt kei­nen Ver­such aus, um Jesus zu sehen. Am Ende lan­det er auf einem Baum. Wenn es stimmt, dass Jesus die Sün­der liebt, dann ver­wun­dert es nicht, was jetzt kommt: Jesus macht das, was Zachä­us wahr­schein­lich schon lan­ge nicht mehr erlebt hat: Er geht auf ihn zu, schaut ihn an, schenkt ihm ein Anse­hen und spricht ihm beim Namen an. Wenn Jesus dann zu ihm sagt: Zachä­us, komm schnell her­un­ter! Denn ich muss heu­te in dei­nem Haus zu Gast sein!“ – dann klingt das wie die Auf­for­de­rung: Schnell, komm weg von dei­nem bis­he­ri­gen Leben! Kehr um, denn ich muss dir Ver­söh­nung schen­ken!“ Das Wun­der geschieht! Am Ende stellt Jesus fest: Heu­te ist die­sem Haus das Heil geschenkt worden!“

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Jesus sieht in ihm nicht den ver­hass­ten Zöll­ner, son­dern einen von Gott gelieb­ten Men­schen. Des­halb schaut er ihn nicht mit den Augen des Rich­ters an, son­dern mit den Augen der Barm­her­zig­keit. Jesus macht deut­lich: Gott hasst zwar die Sün­de, aber nicht den Sün­der. Gott ist immer wie­der bereit, einen Men­schen anzu­neh­men, wenn er sich nur von Gott lie­ben las­sen will. Zachä­us hat­te den Mut, umzu­keh­ren und einen neu­en Anfang zu wagen. Er hat am eige­nen Leib gespürt: Je grö­ßer die Sün­de, des­to grö­ßer die Barm­her­zig­keit Got­tes! Er hat erfah­ren: Gott ist einer, der nicht erst dann Heil schenkt, wenn der Sün­der brav umge­kehrt ist, son­dern der das Heil schenkt, damit der Sün­der umkeh­ren kann.

Evan­ge­li­um ist immer auch die fro­he Bot­schaft an Sie und an mich! Auch uns gilt: Gott liebt den Sün­der, aber er hasst die Sün­de! Er schenkt das Heil, damit wir immer wie­der umkeh­ren kön­nen! Was bedeu­tet das? Wenn ich mich einer­seits im Zöll­ner Zachä­us wie­der­fin­de? Oder wenn mir ande­rer­seits gera­de die Men­schen näher sind, die Zachä­us mit Hass und Ver­ach­tung begeg­nen? Jesus will, dass wir Got­tes gren­zen­lo­se Barm­her­zig­keit anneh­men und zulas­sen. Er will durch und mit uns in die Welt hin­ein­wir­ken. Er hat den ers­ten Schritt längst getan. Immer wie­der liegt es an uns, ob wir eben­so dazu bereit sind.

Mit dem Wort Jesu: Seid barm­her­zig, wie auch euer Vater barm­her­zig ist!“ wün­sche ich Ihnen allen einen geseg­ne­ten Sonntag!

Micha­el Nirschl
Pfar­rer im Pfarr­ver­band Waldkirchen

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