Das glauben wir

Das große Ganze

Redaktion am 04.11.2022

221106 Predigt Kerscher Title TV Foto: Bayer / pbp

Oftmals sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht, wie der Volksmund so schön sagt, man verliert sozusagen den Überblick oder hatte ihn vielleicht bei bestimmten Themen noch nie. Mit Leben, Tod und Auferstehung ergeht es vielen ähnlich, sie erkennen die untrennbare Einheit und das große Ganze nicht. Mehr dazu von Kaplan Hubertus Kerscher in seiner Predigt zum 32. Sonntag im Jahreskreis am 6. November 2022.

Stel­len sie sich einen gro­ßen Wand­tep­pich vor. Wenn sie zu nahe dran­ste­hen, erken­nen sie oft nur klei­ne Aus­schnit­te und ein­zel­ne Fäden – nie­mals das kom­plet­te Bild. Erst, wenn Sie das gan­ze Tep­pich­bild betrach­ten, kön­nen sie sei­nen Sinn erfas­sen. Sie kön­nen erken­nen, was eigent­lich im Zen­trum und was am Rand ist.

Mit dem Leben ver­hält es sich häu­fig genau­so: Wie oft habe ich mich als Kind geär­gert, weil ich von Eltern oder Leh­rern geschimpft wur­de. Erst spä­ter habe ich ver­stan­den, dass das nicht pas­siert ist, weil sie mich demü­ti­gen oder klein­ma­chen woll­ten – es waren oft genug gut gemein­te Anwei­sun­gen. Ich muss­te erst das gan­ze Bild sehen, um die­se ein­zel­nen Aus­schnit­te rich­tig ein­ord­nen zu können.

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Im heu­ti­gen Evan­ge­li­um begeg­net Jesus einer Grup­pe, die auch meint, sie hät­ten schon alles ver­stan­den: das Gesetz und das gan­ze Leben. Die Sad­du­zä­er glaub­ten an ein Leben, das mit dem Tod endet. Es ist ihr Ziel, Jesus mit ihrer Aus­le­gung der Hei­li­gen Schrift zu zei­gen, dass sein Auf­er­ste­hungs­glau­be unsin­nig sei. Er passt nicht zur Logik die­ser Welt und zu ihrer Idee vom Gesetz des Mose schon gar nicht. Was tot ist, bleibt tot – bas­ta.

Jesus hält dage­gen: Für Jesus steht im Zen­trum des Bil­des nicht ein Fried­hofs­gott, der qua Gesetz Mil­li­ar­den von kal­ten Grä­bern ver­wal­tet. Gott ist ein Gott des Lebens, ein Gott der Leben­den in Ewig­keit. Die Sad­du­zä­er ste­hen zu nah dran, um den wah­ren Kern des Bil­des zu sehen. Sie erken­nen nur ihre eige­nen Vor­stel­lun­gen und Aus­le­gun­gen.

Des­halb ist für uns Chris­ten die Auf­er­ste­hung nicht ein loser Faden am fer­nen Ran­de unse­res Daseins. Die Auf­er­ste­hung, die Hoff­nung auf ein ewi­ges Leben bei Gott durch­zieht alles: Das Gesetz und mein Leben – sie erge­ben erst ein gro­ßes Gan­zes, wenn ich das erken­nen darf. In all die toten Punk­te, in die Grä­ber von Ehe­män­nern und ‑frau­en, Freun­den und Ver­wand­ten, vor denen wir Mit­te der Woche erst wie­der gestan­den sind, in unse­re Kämp­fe, in unser Schei­tern, in mein eige­nes Ster­ben ist in Chris­tus die zuver­sicht­li­che Hoff­nung auf einen Gott des Lebens eben­so hineingewoben.

Huber­tus Ker­scher
Kaplan im Pfarr­ver­band Pocking

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