Das glauben wir

Schalom!

Redaktion am 05.04.2024

240407 Predigt Ederer title2 Foto: Stefanie Hintermayr/pbp

Nur wenn wir die geschlagenen Wunden, Verletzungen und Narben annehmen und in unser Leben integrieren, werden wir auch zu dem österlichen Frieden finden, den Jesus für uns will. Das betont Generalvikar Josef Ederer in seiner Predigt zum 2. Sonntag der Osterzeit, dem sog. "Weißen Sonntag" am 7. April 2024.

Hal­le­lu­ja, Jesus lebt! Chris­tus ist auf­er­stan­den! Hal­le­lu­ja! Die­se freu­di­gen Hal­le­lu­ja­ru­fe ver­bin­den wir mit Ostern und sin­gen sie vol­ler Begeis­te­rung. Ostern — ein tri­um­pha­lis­ti­sches Sie­ges- und Glau­bens­fest. So hät­ten es man­che gern. Doch irgend­wie bleibt einem der Jubel von Jahr zu Jahr mehr im Hals ste­cken. Der zer­mür­ben­de Angriffs­krieg Russ­lands in der Ukrai­ne, der Krieg im Nahen Osten, die huma­ni­tä­re Kata­stro­phe in Gaza, unzäh­li­ge wei­te­re Kri­sen, Krie­ge und Ter­ror­an­schlä­ge. Die Bru­ta­li­tät der Welt spie­gelt sich wie­der in der Bru­ta­li­tät des Kar­frei­tags. Auch die all­täg­li­chen Erfah­run­gen von Schei­tern, Ver­rat, Schwä­che, Krank­heit, Leid und Tod, sind Kar­frei­tags­er­fah­run­gen. Wer das erlebt hat, der kann nicht so ein­fach umschal­ten — von Kar­frei­tag auf Ostern!

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Und das erle­ben wir auch in den Oster-Evan­ge­li­en. Da ist zunächst mehr Erschre­cken als Freu­de, mehr Ver­un­si­che­rung als Glau­be, mehr Fra­gen und Angst als Mut und Bekennt­nis. So auch im heu­ti­gen Evan­ge­li­um. Aus Furcht, ver­stört, ver­un­si­chert, trau­ma­ti­siert und vol­ler Angst, das sel­be Schick­sal zu erlei­den wie Jesus, hat­ten die Jün­ger die Türen ver­schlos­sen und sich ein­ge­schlos­sen. In die­se ver­schlos­se­ne Welt tritt nun der auf­er­stan­de­ne Chris­tus, und ruft ihnen drei­mal zu: Frie­de sei mit euch! Und zwei­mal geht es dann aus­drück­lich um sei­ne Wund­ma­le. Nach dem ers­ten Frie­de sei mit euch!” zeigt er den Jün­gern sei­ne durch­bohr­ten Hän­de und sei­ne offe­ne Sei­te. Sie erken­nen ihn und freu­ten sich. Beim drit­ten Mal bie­tet er dem Tho­mas — der vor­her fehl­te — an Streck dei­nen Fin­ger aus und sieh mei­ne Hän­de! Streck dei­ne Hand aus und leg sie in mei­ne Sei­te und sei nicht ungläu­big, son­dern gläu­big.” Da wird auch dem Tho­mas klar: Ja, die­se Per­son ist der gekreu­zig­te Jesus. Der tote Jesus lebt! Und Tho­mas bekennt: Mein Herr und mein Gott!

Gestärkt durch den Hei­li­gen Geist sol­len sie fort­an wir­ken so wie Jesus gewirkt hat, das Evan­ge­li­um ver­kün­di­gen und sich für Ver­söh­nung und Frie­den ein­set­zen. Drei­mal wünscht Jesus Chris­tus den Jün­gern: Scha­lom! Die­ser Frie­de ist aber nur mög­lich, wenn man die geschla­ge­nen Wun­den, die Ver­let­zun­gen und Nar­ben wahr­nimmt, annimmt und in das Leben inte­griert, so wie es bei Jesus Chris­tus war. Auch nach der Auf­er­ste­hung waren sie noch sicht­bar — als wich­ti­ger Teil sei­ner Identität.

Und ich den­ke nicht umsonst ver­bin­det Jesus mit der Gabe des Hei­li­gen Geis­tes als ers­te Auf­ga­be die Sün­den­ver­ge­bung. Auch wenn immer Wun­den und Nar­ben blei­ben wer­den, ohne Ver­ge­bung kein Scha­lom, ohne Ver­ge­bung kein wirk­li­cher Frie­den. Die­sen Frie­den will Jesus aber für uns, weil nur mit ihm im Her­zen wir wirk­lich heil wer­den kön­nen und wirk­li­cher öster­li­cher Jubel uns und die Welt erfül­len kann.

Fried­vol­le Ostern!

Josef Ede­rer
Gene­ral­vi­kar

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