
Im heutigen Evangelium heißt es: „Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der
Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden.“ Dieser Segen
kommt direkt von Gott - mehr dazu von Teresa Aigner, Pastoralreferentin aus Bad Birnbach, in ihrer Predigt zum 01. Januar 2023.
Ich erinnere mich noch daran, als ich noch ein Kind war bzw. eigentlich die ganze Zeit, als ich noch zuhause wohnte, haben uns meine Eltern, wenn wir Kinder morgens aus dem Haus gingen, ein kleines Kreuz auf die Stirn gezeichnet. Ich weiß nicht mehr, ob es jeden Tag so war, aber ganz bestimmt weiß ich noch, dass es an den Tagen war, wo wir in der Schule Prüfungen vor uns hatten. Meine Mama oder mein Papa spendeten mir den Segen. Sie wünschten mir somit alles Gute für das, was an diesem Tag vor mir lag. Und ich, ich fühlte mich dadurch gestärkt und besser vorbereitet für das, was mich alles erwartete.
Von so einem Segen hören wir auch am heutigen Neujahrstag im Gottesdienst. Gott beauftragt Mose, dass er Aaron folgende Worte sage, der sie als Hohepriester als Segen dem ganzen Volk Israel zusprechen sollte: „Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden.“
Dieser Segen kommt direkt von Gott, er wendet sich damit jedem Menschen zu. Der Herr segne DICH; also jede und jeden ganz persönlich.
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Segen dürfen aber nicht nur Priester zusprechen. Die Weitergabe von Segen ist ein Privileg von Gott, das jedem Menschen gegeben ist. Weil wir als Christinnen und Christen, wie es im ersten Petrusbrief heißt, eine königliche Priesterschaft sind.
Segnen heißt auf lateinisch benedicere, also jemandem etwas Gutes sagen. In jedem Segen kann ich Gott um das Gute bitten und es anderen zusprechen. In diesem Zuspruch zeigt sich die Zuwendung Gottes zu mir: er will mir Gutes, will mich stärken und mir Frieden schenken.
Und Segen bekommen gibt mir ein gutes Gefühl. Ich fühle mich gesehen und gehört, geborgen und gestärkt für alles, was da kommt.
Diesen Segen können wir besonders für das neue Jahr gut brauchen. So gesegnet kann das neue Jahr gut starten und wir können gestärkt auf das zugehen, was uns dieses neue Jahr bringen wird.
Als Vorsatz für dieses neue Jahr nehme ich mir als vor, mich mehr zu trauen, anderen Segen zuzusprechen, ganz persönlich. Vielleicht probieren auch Sie es einfach mal aus. Trauen wir es uns zu. Gott tut es schon.
Und so wünsche ich Ihnen jetzt ein frohes und vor allem ein gesegnetes Neues Jahr 2023!
Teresa Aigner, Pastoralreferentin aus Bad Birnbach