Das glauben wir

Keine Egoisten!

Stefanie Hintermayr am 10.01.2020

200112 Predigt Ederer title

Gott will keine Selbstinszenierer, keine Egoisten. Er will Menschen, die heilend, versöhnend und barmherzig wirken und Mitverantwortung für seine Welt übernehmen. Dazu sind wir Christen durch die Taufe berufen. Mehr dazu von Domkapitular und Personalverantwortlichem Josef Ederer in seiner Predigt zum Fest der Taufe des Herrn am Sonntag, den 12. Januar 2020.

Am heu­ti­gen Fest der Tau­fe des Herrn hören wir berüh­ren­de Wort aus dem ers­ten Got­tes­knecht-Lied” des Pro­phe­ten Jesa­ja. Gott sagt dar­in über sei­nen Erwählten:

Sie­he, das ist mein Knecht, den ich stüt­ze; das ist mein Erwähl­ter, an ihm fin­de ich Gefal­len.
Ich habe mei­nen Geist auf ihn gelegt, er bringt den Natio­nen das Recht.
Er schreit nicht und lärmt nicht, und lässt sei­ne Stim­me nicht auf der Gas­se erschal­len.
Das geknick­te Rohr zer­bricht er nicht, und den glim­men­den Docht löscht er nicht aus;
ja, er bringt wirk­lich das Recht. (…)
Auf sei­ne Wei­sung war­ten die Inseln.”

Und dann spricht Gott den Men­schen, den er aus­er­wählt hat direkt an:

Ich, (…) fas­se dich an der Hand.
Ich (…) mache dich zum Bund mit dem Volk, zum Licht der Natio­nen, um blin­de Augen zu öff­nen, Gefan­ge­ne aus dem Ker­ker zu holen und die im Dun­kel sit­zen, aus der Haft.“


Als sich bei der Tau­fe Jesu durch Johan­nes der Him­mel öff­net, der Geist Got­tes wie eine Tau­be auf ihn her­ab­kommt und die Stim­me aus dem Him­mel spricht:

Die­ser ist mein gelieb­ter Sohn, an dem ich Wohl­ge­fal­len gefun­den habe.”

- da wird deut­lich, wer hier gera­de in die Öffent­lich­keit tritt und sein Wir­ken beginnt. Lie­be­voll und Mut machend sagt Gott ihm zu:

Ich fas­se dich an der Hand und ich stüt­ze dich, damit du es schaffst dei­nen Weg zu gehen und dei­ne Auf­ga­be zu erfüllen.

Was hier über den Got­tes­knecht und über Jesus gesagt wird, gilt in gewis­ser Wei­se auch uns. Als Getauf­te sind wir Erwähl­te Got­tes, von ihm geliebt, gestützt und an der Hand genom­men, die erfüllt und gestärkt durch sei­nen Geist, in unse­rer Welt und Zeit wir­ken sol­len, wor­an Gott gefal­len hat und was dem Heil der Men­schen und der Welt dient.

Gott will kei­ne lau­ten und plär­ren­den Selbst­in­sze­nie­rer, die letzt­lich nur sich und ihr Ego” im Blick und im Sinn haben, son­dern Men­schen, die ein geknick­tes Rohr nicht bre­chen, son­dern die hei­lend, ver­söh­nend und barm­her­zig wir­ken; ange­sichts per­sön­li­cher Schuld und indi­vi­du­el­lem Schei­tern oder auch in den gro­ßen Kri­sen- und Kon­flikt­zen­tren unse­rer Welt. Er will Men­schen, die glim­men­de Doch­te nicht löschen, son­dern bestär­kend und ermu­ti­gend neu das Feu­er ent­zün­den und Licht und Wär­me in die Dun­kel­heit und Käl­te, die viel­fach herr­schen, brin­gen. Gott will Gerech­tig­keit, die mehr ist als Gesetz­lich­keit, Befrei­ung zu einer Frei­heit, die etwas ande­res ist als Zügel­lo­sig­keit, Lie­be, die hin­gibt ohne Hin­ter­ge­dan­ken und Berech­nung, und Ver­ant­wor­tung — als Mit­ver­ant­wor­tung für sei­ne Welt und sein Reich. Zu all dem sind wir berufen!

Dar­an sol­len wir uns erin­nern, wenn wir heu­te das Fest der Tau­fe Jesu fei­ern und uns dabei auch unse­re eige­ne Tauf­be­ru­fung bewusst machen.

Josef Ede­rer
Dom­ka­pi­tu­lar und Personalverantwortlicher

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