Das glauben wir

Wacht auf!

Stefanie Hintermayr am 29.11.2019

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Wacht auf, hört hin, schaut hin - und geht ihm (Jesus Christus) entgegen! Das ist die zentrale Botschaft eines 400 Jahre alten Liedes von Otto Nicolai. An Aktualität hat diese Botschaft für uns Christen nichts verloren, gerade im Advent. Mehr dazu von Domkapitular und Ökumeneverantwortlichem Manfred Ertl in seiner Predigt zum 1. Adventssonntag am 1. Dezember 2019.

In Unna in West­fa­len leb­te Ende des 16. Jahr­hun­derts Phil­ipp Nico­lai. Er war evan­ge­lisch-luthe­ri­scher Pfar­rer und mit­ten­drin in der größ­ten Kata­stro­phe die­ser Zeit: Der Glau­bens­kampf zwi­schen Katho­li­ken und Pro­tes­tan­ten und die Gei­sel der Pest.

In die­ser schwe­ren Zeit, wo ein Drit­tel der Bevöl­ke­rung dahin­ge­rafft wur­de, fand Otto Nico­lai die Kraft, ein ganz beson­de­res Lied zu schreiben:

Wachet auf ruft uns die Stim­me,
der Wäch­ter sehr hoch auf der Zin­ne,
wach auf du Stadt Jeru­sa­lem.
Mit­ter­nacht heißt die­se Stun­de,
sie rufen uns mit hel­lem Mun­de,
wo seid ihr klu­gen Jung­frau­en?
Wohl­auf der Bräut­gam kommt,
steht auf, die Lam­pen nehmt,
macht euch bereit zu der Hoch­zeit,
ihr müs­set ihm entgegengehen!“

Nicht ste­hen blei­ben, sich nicht ver­krie­chen, son­dern sich auf den Weg machen: Das ist unse­re Auf­ga­be, gera­de im Advent.

Wacht auf, hört hin, schaut hin, ver­grabt euch nicht in eurer Trüb­sal, son­dern ent­deckt die klei­nen Strah­len der Hoff­nung direkt vor eurer Haus­tür. Ent­deckt die Ster­ne der Zuver­sicht, die über­all dort auf­ge­hen, wo nie­mand sie erwartet.

Die Wor­te und Töne die­ses alten Lie­des haben nichts an Kraft ver­lo­ren. Wenn wir sie an uns her­an­las­sen, wer­den sie auch unser Leben ver­än­dern, denn sie spre­chen uns direkt an, sie for­dern uns wirk­lich her­aus, sodass wir wie Phil­ipp Nico­lai, vor über 400 Jah­ren und unge­zähl­te Men­schen vor ihm und nach ihm, uns für Chris­tus und sei­ne Bot­schaft weit auf­ma­chen und sie für unser Leben annehmen.

Dann wer­den wir erle­ben dür­fen, dass trotz so man­cher Wid­rig­kei­ten, die uns ent­ge­gen­schla­gen, dass trotz unser Ängs­te und Sor­gen, vor denen wir nicht ein­fach davon­lau­fen kön­nen, dass trotz vie­ler Dun­kel­hei­ten, die uns immer wie­der das Leben ver­düs­tern wol­len, am Ende, ganz am Ende das Licht leuch­ten wird.

Man­fred Ertl,
Dom­ka­pi­tu­lar und Ökumeneverantwortlicher

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