Das glauben wir

"In Gods Nam" - In Gottes Namen!

Stefanie Hintermayr am 04.10.2019

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Grüss Dich Gott - Grias di God! Behüte Dich Gott - Pfiade God! Vergelte es Dir Gott - Vergelt’s God! Segne es Dir Gott - Segn das God! Helfe Dir Gott Heif da God! In Gods Nam - In Gottes Namen. All diese alten bairischen Redewendungen hört man leider immer seltener. Schade, weil sie doch auf einfach Art und Weise genau das aussagen, was auf Hochdeutsch oft schlecht auszudrücken ist. Was das alles mit Erntedank zu tun hat erklärt Dompropst Dr. Michael Bär in seiner Predigt zum Erntedanksonntag am 6. Oktober 2019.

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Dompropst Dr. Michael Bär zum Erntedanksonntag am 6. Oktober 2019

Während des Reli­gi­ons­un­ter­richts muss­te ein Schü­ler kräf­tig nie­sen und ich erwi­der­te prompt in brei­tem Dia­lekt: Helf Dir Gott. Der Schü­ler sah mich ver­dutzt an. Gesund­heit, wie­der­hol­te ich und er lächel­te. Die uralten Rede­wen­dun­gen aus unse­rem bai­ri­schen Dia­lekt sind wohl zum Ster­ben ver­ur­teilt. Das stimmt mich trau­rig. Holen sie doch stets den Herr­gott in unse­re Spra­che her­ein: Grüs­se Dich Gott, Behü­te Dich Gott, Ver­gel­te es Dir Gott, Seg­ne es Dir Gott. Hel­fe Dir Gott! Zum Ern­te­dank­fest lade ich Sie ein, in die­se alten, wei­sen Aus­drü­cke hineinzuhören.

Grüss Dich Gott! Gri­as di God!
Wenn ich jeman­dem begeg­ne: An den Anfang der Begeg­nung stel­le ich Gott, damit er die Begeg­nung beglei­te. Unser Gespräch, unse­re Bezie­hung soll vom Geist Got­tes, vom Geist der Geschwis­ter­lich­keit der Kin­der Got­tes geprägt sein.
Behü­te Dich Gott! Pfia­de God!
Wenn ich mich von jeman­dem ver­ab­schie­de: Gott soll den ande­ren beglei­ten, damit ihm nichts Böses geschieht, damit wir uns wohl­be­hal­ten wie­der­se­hen. Ich ver­traue ihn dem Schutz, dem Schutz­en­gel Got­tes an, da ich sel­ber nichts mehr für ihn tun kann.
Ver­gel­te es Dir Gott! Vergelt’s God!
Wenn ich mich bei jeman­dem bedan­ke: Was kann ich sel­ber schon recht machen? Gott soll es ver­gel­ten, recht machen, was der ande­re mir an Wohl­ta­ten erwie­sen hat. Wenn nicht hier auf Erden, dann im Him­mel, wohin wir unse­re guten Taten mit­neh­men, weil Gott uns dafür belohnt.
Seg­ne es Dir Gott! Segn das God!
Wenn ich auf den Dank ant­wor­te: Was ich einem ande­ren getan habe, dass soll zu sei­nem Segen wer­den, das soll gelin­gen, das soll sein Leben berei­chern. Wir Men­schen kön­nen vie­les pla­nen, erdenken, bau­en, bewerk­stel­li­gen. Was aber ist das alles, wenn es von Gott nicht geseg­net ist.
Hel­fe Dir Gott! Heif da God!
Wenn ich mer­ke, dass jemand in Not ist, augen­schein­lich, wenn jemand niest, weil er viel­leicht erkäl­tet ist, dann erfle­he ich für ihn die Hil­fe Got­tes, damit er wie­der aus der Not her­aus­fin­det. Mein Gegen­über merkt, dass ich sei­ne Not wahr­neh­me; schon allein das hilft ihm. Got­tes Hil­fe set­ze ich in die Tat um, indem ich nicht ein­fach einen lee­ren Spruch so dahin­sa­ge, son­dern auch mei­ne Hil­fe anbie­te.
Eigent­lich sind das nicht nur alte, wei­se Rede­wen­dun­gen, son­dern auch klei­ne All­tags­ge­be­te, Stoß­ge­be­te. In dem Moment wird unser Reden zum Beten, ganz ein­fach. Und wir neh­men Gott her­ein in unser Leben, ganz selbst­ver­ständ­lich. Scha­de, wenn mit unse­rem, ster­ben­den Dia­lekt auch Gott all­mäh­lich aus unse­rem Den­ken, aus unse­rem Reden hin­aus­ge­drängt wird.
Das Ern­te­dank­fest lebt davon, dass wir hin­ter all den Gaben, die uns das ver­gan­ge­ne Jahr beschert hat, Gott als Geber erken­nen und ihm dan­ken. Das Ern­te­dank­fest fei­ert am bes­ten mit, wer tag­täg­lich in sei­ner Spra­che Gott her­ein­nimmt in sein Leben. In Gods Nam. In Got­tes Namen.

Dr. Micha­el Bär — Dom­propst Bis­tum Passau

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