Als geschichtsträchtiger Tag wird für die Familie Mittermeier in Unterbuchbach, Besitzer des „Katzhuber Hofes“, der 5. August 2022 für immer in Erinnerung bleiben. Im Rahmen einer Andacht segnete Pfarrer Dr. Martin Fohl die neue Kapelle. In unzähligen Stunden hat Ferdinand Klimm, ein Freund und Bekannter der Familie Mittermeier, zusammen mit einer Hand von zusätzlichen Helfern das neue Wahrzeichen von Grund auf gebaut.
Schon seit vielen Jahren verfolgte Johann Mittermeier, nach immer wieder negativen Erlebnissen mit gutem Ausgang, den Wunsch, als Dank eine Kapelle auf seinem Hofgelände zu errichten, was ihm nun mehr als gelungen ist. Weit über 100 Personen hatten sich bei einem herrlichen Spätsommerabend eingefunden, um der Andacht beizuwohnen. Pfarrer Dr. Martin Fohl erinnerte in seiner Betrachtung, dass künftig alle Menschen beim Besuch und Innehalten bei der Kapelle die Nähe Gottes spüren. Denn ein betender Mensch geht nie verloren. Er wünsche sich natürlich, dass künftig viele Menschen die Begegnung mit dem Herrgott in und an dieser Kapelle suchen werden, die zum stillen Verweilen einlädt. Aber nicht nur an dieser Kapelle kann man Gott begegnen. Der Herrgott bietet vielfältige Möglichkeiten während eines ganzen Tages, ihn im Kleinen und Großem zu begleiten. Mit Fürbitten und in der Lesung, vorgetragen von Pater Marinus aus Altötting, wurde um den Beistand Gottes gebeten. Zwischendurch sang man gemeinsam passende Lieder wie zum Abschluss „Segne du Maria“ und die Bayernhymne. Ein besonderer Moment war schließlich die Übergabe einer Urkunde von Bischof Stefan Oster.
Johann Mittermeier dankte nach der Andacht dem Ortspfarrer für die schöne Andacht mit Weihe und all den Personen, welche positiv ihre Hände beim Bau der Kapelle im Spiel hatten, federführend natürlich Ferdinand Klimm. Ausführlich streifte Hans Mittermeier nochmals die ersten Gedanken, welche als Auslöser für den Bau der Kapelle führten. Weit in die Kirchengeschichte reichte dabei sein Blick in das legendäre Buchbachtal, sprich in das achte Jahrhundert, wo Salzburger Missionare die Gegen urbanisiert und christianisiert haben. Weiter reichte sein Blick zurück in das geteilte Isental um das Jahr 1156 über die Lehen von Schloss Klebing. Mit dem Bau der Kapelle ehrt die jetzige Familie Mittermeier Oswald Katzhuber, einen Sohn dieses Hofes, der von 1495 bis 1502 Dekan des Chorherrenstiftes in Altötting war, so Mittermeier. Ein besonderer Mentor und Förderer von Oswald Katzhuber war Peter Reuther, Dekan von 1473 bis 1495. Dieser Zeitraum war auch der Beginn der vermehrten Wallfahrt nach Altötting. Des Weiteren erinnerte er an seine Vorfahren auf dem Katzhuber Hof Philipp Schneider 1665, seinem Sohn Hans 1711 und an den Beginn des Namen Mittermeier um 1886. Mittlerweile lebe er seit 74 Jahren auf dem Katzhuber Hof, wo er auch geboren ist und wo somit seine Heimat ist, die ihm sehr ans Herz gewachsen ist und immer wieder mit der innigen Verbindung zum heiligen Oswald. Deshalb hat er vor zehn Jahren dem heiligen Oswald versprochen, dass er ihm ein Denkmal an seinem Heimathof setze, was nun endlich verwirklicht wurde. Sichtlich groß war die Freude von ihm, dass so viele Gäste der Segnung beiwohnten und künftig an diesem Ort die Nähe Gottes bei einem Gebet oder bei stillem Innehalten finden können.
Nach der offiziellen Segnung lud die Familie Mittermeier, wie es Brauch und Sitte ist, noch zu einem Umtrunk sowie zu einem Essen ein. Viele Teilnehmer an der Andacht, aber auch einige „Draufgeher“ nutzen abschließend die Gelegenheit, die Kapelle zu besichtigen. Sicherlich wird das neue Wahrzeichen von Unterbuchbach künftig als Ort des Einkehrens angenommen werden.
Text und Foto: Marianne Hahn