
Die Passauer Jugendfußwallfahrt nimmt heuer nicht nur Altötting, sondern viele Wallfahrtsziele im Bistum Passau in den Blick. Im elften Teil unserer Serie: die Wallfahrts- und Pfarrkirche St. Ulrich in Büchlberg. Ziel der Wallfahrt ist ein seltenes Gnadenbild; außerdem ein Heiliger, dem die Kirche am 4. Juli gedenkt, und der bei besonderen Anliegen hilft.
Votivtafeln und ‑gaben finden sich in der Kirche in Büchlberg in den unterschiedlichsten Anliegen, eines aber sticht hervor. Davon berichtet etwa ein Verzeichnis von Pfarrer Franz Xaver Schmid mit Fällen wunderbarer Heilungen auf Fürsprache der Muttergottes in den Jahren 1778 bis 1788: ob ein Schopper (Schiffsbaumeister) aus Windorf, der nach einer Wallfahrt 1781 plötzlich wieder sehen konnte, oder der vierjährige Bub aus Sarleinsbach im oberösterreichischen Mühlviertel, der 1784 beim Spiel ein Pulver anzündete, sich das Gesicht verbrannte und nach einer Wallfahrt seines Vaters das Augenlicht wieder erlangte – wer um Heilung in Augenleiden bat, dem wurde in Büchlberg offenbar sehr oft geholfen. Möglich also, dass die Gottesmutter diese speziellen Anliegen dem Patron der Kirche anvertraute, ist Ulrich von Augsburg (um 890 – 973) doch nicht nur Schutzheiliger der Fischer und der Reisenden, sondern auch Fürsprecher bei Augenleiden.