Das glauben wir

Sternwallfahrt des St.-Gotthard-Gymnasium

Redaktion am 27.09.2023

Sternwallfahrt SGG 01 Foto: Hüttinger Alfred

Die sonnigen Herbsttage lockten in der vergangenen Woche allenthalben Schüler und Lehrer zu Wandertagen in die Umgebung. Trotzdem war es kein gewöhnlicher Wandertag am Donnerstag, den 21. September 2023, zu dem sich am Morgen alle 663 Schülerinnen und Schüler des St.-Gotthard-Gymnasiums am Busplatz vor der Schule versammelten.

Wir sind Gott­hard“ zier­te als Auf­schrift das glei­che dunk­le Base­cap, das vie­le Schü­ler der Unter­stu­fe tru­gen, eben­so wie die To-Go-Becher, die die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Mit­tel- und Ober­stu­fe in ihre Ruck­sä­cke ver­stau­ten. Warn­wes­ten wur­den ver­teilt und weiß-rote Ord­ner­fähn­chen geschwenkt; man ver­ge­wis­ser­te sich noch ein­mal über Uhr­zei­ten und Treff­punk­te. Alle Klas­sen zogen jahr­gangs­stu­fen­wei­se aus, um zu einem ganz bestimm­ten Ziel­ort, der in his­to­ri­scher Ver­bin­dung mit der Abtei Nie­der­al­taich und dem hl. Gott­hard in beson­de­rem steht, zu kom­men. So brach­ten Bus­se die Schü­ler nach Rei­chers­dorf, Rinchnach, Ober­al­t­eich, Bischofs­mais, Met­ten, Schwei­klberg und Kirch­berg im Wald. Die 7. Jahr­gangs­stu­fe brauch­te kei­ne Bus­se: Sie mar­schier­ten nach Hen­gers­berg zur Frau­en­berg­kir­che, die der hl. Gott­hard ca. 1000 v. Chr. dort errich­ten ließ. An den Ziel­or­ten wur­den sie von den Nie­der­al­tai­cher Mön­chen P. Tho­mas Wag­ner (Hen­gers­berg) und Fr. Ste­phan Stad­ler (Rei­chers­dorf) oder von den Geist­li­chen vor Ort begrüßt: Pfar­rer Richard Mei­er (Ober­al­t­eich), Dia­kon Alfons Kopp (Rinchnach), P. Paul Ost­row­ski (Bischofs­mais), Abt Atha­na­si­us Berg­gold (Met­ten), P. Richard Mul­te­rer (Schwei­klberg) und in Kirch­berg von P. Sla­wo­mir Olech. In Hen­gers­berg hat­te sich sogar Bür­ger­meis­ter Chris­ti­an May­er Zeit genom­men, um die Wall­fah­rer zu begrü­ßen, und in Kirch­berg Alt­bür­ger­meis­ter Alo­is Wenig.

Sternwallfahrt SGG 05 Foto: Hüttinger Alfred

Der Tag soll­te, obwohl jede Jahr­gangs­stu­fe in eine ande­re Rich­tung aus­schwärm­te und alle wie­der aus unter­schied­li­chen Rich­tun­gen am Ende auf die Basi­li­ka zumar­schier­ten, eine beson­de­re Gemein­schafts­er­fah­rung wer­den. So begann der klei­ne Aus­flug an allen Ziel­or­ten mit einer Sta­tio, in der die Ver­bin­dung des Ortes mit der Abtei erklärt wur­de. Kunst­leh­re­rin Frau Stra­ßer hat­te schon im ver­gan­ge­nen Schul­jahr mit ihrer Klas­se die ver­schie­de­nen Orts­wap­pen auf Kar­tons gemalt und aus­ge­schnit­ten. An die­sen wur­den die his­to­ri­schen Wur­zeln, die zumeist in Nie­der­al­t­eich lie­gen, beson­ders deut­lich, wenn in meh­re­ren Wap­pen z.B. der sog. Drei­berg auf­taucht, den auch das Nie­der­al­tai­cher Wap­pen schmückt. Die­se Wap­pen wur­den am Ende der Sta­tio geseg­net. Und als – je nach zeit­li­chem Rah­men – nach einer klei­nen Besich­ti­gung und Füh­rung oder sogar dem Genuss eines Eis­be­chers, die Bus­se die Schü­ler zum fest­ge­leg­ten Aus­gangs­ort der Wan­de­rung gebracht hat­ten, trug jede Grup­pe die­ses Wap­pen vor sich her. 

Bei bes­tem Wall­fah­rer­wet­ter zogen von allen Sei­ten die gro­ßen Schü­ler­grup­pen, zum Teil bei den Stra­ßen­que­run­gen von der Poli­zei eskor­tiert, gemein­sam auf die Basi­li­ka zu. Hier ver­sam­mel­ten sich um 13.30 Uhr alle 663 Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit ihren Leh­rern zum gemein­sa­men Fest- und Schul­an­fangs­got­tes­dienst mit Abt Maria­nus. Auch etli­che Eltern hat­ten sich zu die­ser Eucha­ris­tie­fei­er eingefunden.

Aus den Dör­fern und aus Städ­ten, von ganz nah und auch von fern, mal gespannt, mal eher skep­tisch, man­che zögernd, vie­le gern, folg­ten sie den Spu­ren Jesu, folg­ten sie dem, der sie rief, und sie wur­den selbst zu Boten, dass der Ruf wie Feu­er lief: Ein­ge­la­den zum Fest des Glau­bens, ein­ge­la­den zum Fest des Glau­bens.“ Die­se Hym­ne von Eugen Eckert und Ale­jan­dro Vecia­na wur­de mit­rei­ßend vom Chor der 11a, 9b und 8c gesun­gen. Zu die­sen Klän­gen und unter dem Applaus der jeweils schon anwe­sen­den Schü­ler zogen die ein­zel­nen Jahr­gangs­stu­fen mit ihren Wap­pen in die Basi­li­ka ein. Der mit jun­gen Men­schen dicht­ge­füll­te Kir­chen­raum, die fei­er­lich zele­brier­te Lit­ur­gie und die moder­nen, rhyth­mi­schen Gesän­ge spra­chen alle Sin­ne an. Auch Abt Maria­nus fand in sei­ner Pre­digt den direk­ten Zugang zu den Her­zen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler, als er an die 300-jäh­ri­ge Ver­gan­gen­heit der Schu­le erin­ner­te. Aber die Ver­gan­gen­heit ist nicht ver­gan­gen, sie steckt uns sozu­sa­gen in den Kno­chen und prägt uns“. Man müs­se die Ver­gan­gen­heit sehen, um sich selbst zu ver­ste­hen. Und die Erin­ne­rung an die Ver­gan­gen­heit, an die Geschich­te fan­ge dann an, zu uns zu spre­chen von der einen, gro­ßen Geschich­te, vom wah­ren Sinn des Lebens.

Nur wer die Ver­gan­gen­heit kennt, weiß, wo er hin­ge­hen sol.”

Abt Marianus

Ein wenig von die­sem Geheim­nis ließ der leben­di­ge und fei­er­li­che Got­tes­dienst der gan­zen Schul­ge­mein­schaft erahnen.

In der Zwi­schen­zeit waren im Innen­hof der Basi­li­ka ande­re flei­ßig gewe­sen: Fra­ter Vin­zenz hat­te mit sei­nen haus­wirt­schaft­li­chen Hel­fe­rin­nen, Leh­rern und Leh­re­rin­nen aus dem Kol­le­gi­um ein Buf­fet mit Piz­za­schnit­ten, erfri­schen­den Geträn­ken und Nach­spei­sen her­ge­rich­tet, Lukas Knö­tig (Q12) und Chris­toph Gerstl (11c) die Ton­tech­nik, so dass Sven­ja Klein, Sin­ger Song­wri­te­rin aus der 9a, dazu in bewähr­ter Wei­se einen wun­der­ba­ren Ohren­schmaus bie­ten konn­te. In gro­ßer, fröh­li­cher Gemein­schaft von Schü­lern, Kol­le­gi­um und Eltern klang der beson­de­re Tag gemüt­lich bei einem Gar­ten­fest aus.

Text: Hüt­tin­ger Alfred

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