Das glauben wir

Tod und Trauer aus der Tabuzone holen

Pressemeldung am 10.10.2022

September22 lichtblicke Foto: KDFB in der Diözese Passau
Einblicke in das neue Programm gaben stellvertretend für die weiteren Akteure des Kooperationsnetzes Trauer (v.l.) KDFB-Trauerbegleiterin Renate Pongratz, Anne-Marie Ederer vom KDFB, Frauenseelsorgerin Walburga Westenberger, Wolfgang Plail vom Referat Hospiz- und Trauerpastoral im Bistum Passau sowie KDFB-Trauerbegleiterin Birgit Czippek.

Gemeinsam mehr erreichen, Synergieeffekte nutzen und allen voran passgenaue Unterstützung für Trauernde bereithalten: Sämtliche Akteure, die im Raum Passau auf die Trauerbegleitung spezialisiert sind, haben sich vor acht Jahren zum Kooperationsnetz Trauer zusammengeschlossen, um ihre Kräfte zu bündeln. „Das sichtbare Ergebnis der Zusammenarbeit ist unser Flyer, in dem alljährlich bestimmte gemeinsame Angebote präsentiert werden“, sagt Wolfgang Plail vom Referat Hospiz- und Trauerpastoral im Bistum Passau.

Kooperationsnetz Trauer stellt neue Angebote vor

Jeder Mensch wird im Lau­fe des Lebens mit Tod, Abschied­neh­men und Trau­er kon­fron­tiert. Das lässt sich nicht aus­klam­mern“, betont Wal­bur­ga Wes­ten­ber­ger, Frau­en­seel­sor­ge­rin und geist­li­che Bei­rä­tin des Katho­li­schen Deut­schen Frau­en­bun­des (KDFB) in der Diö­ze­se Pas­sau. Das Koope­ra­ti­ons­netz setzt sich für eine Ent­ta­bui­sie­rung die­ser zwei­fel­los schwe­ren The­men ein und möch­te sie öffent­lich prä­sent hal­ten. Bei der Gestal­tung des Ange­bots unter dem Mot­to Licht­bli­cke – The­men­an­ge­bo­te zu Abschied, Trau­er und Lebens­mut“ ach­ten die Koope­ra­ti­ons­part­ner seit jeher ins­be­son­de­re auf Ganz­heit­lich­keit. Zum einen gibt es Hilfs­an­ge­bo­te für Trau­ern­de selbst. Dazu zählt ein öku­me­ni­scher Got­tes­dienst unter der Über­schrift Kommt, atmet auf…“, zu dem alle Per­so­nen ein­ge­la­den sind, die eines lie­ben Ver­stor­be­nen geden­ken möch­ten. Der Got­tes­dienst fin­det am 20. Okto­ber 2022 um 19 Uhr in der Evan­ge­li­schen Stadt­pfarr­kir­che St. Mat­thä­us in Pas­sau statt und wird vom Spon­ti-Chor musi­ka­lisch beglei­tet. Ein wei­te­res Ange­bot, das sich expli­zit an Trau­ern­de rich­tet, ist ein Gesprächs­nach­mit­tag am 23. Okto­ber 2022 mit Anja Krö­nin­ger von der Selbst­hil­fe­grup­pe Ver­wit­wet mit Kind“. Der Nach­mit­tag bie­tet den Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern einen geschütz­ten Raum, um mit­ein­an­der zu trau­ern und sich aus­zu­tau­schen. Kur­ze Text­im­pul­se und Locke­rungs­übun­gen sol­len hel­fen, einen Weg aus dem Gefühls­cha­os und der Erstar­rung zu fin­den. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu Ort und Uhr­zeit des Gesprächs­nach­mit­tags sind online unter www​.vmk​-rgb​.de zu fin­den. Im Früh­jahr 2023 folgt schließ­lich ein Ange­bot, das spe­zi­ell trau­ern­de Frau­en in den Blick nimmt: eine medi­ta­ti­ve Wan­de­rung an der Ilz unter dem Mot­to Wo aus Fel­sen Bäu­me wach­sen“. Wir haben fest­ge­stellt, dass gera­de für Frau­en das Gehen eine gute Mög­lich­keit ist, sich mit ihrer Trau­er aus­ein­an­der­zu­set­zen und mit­ein­an­der ins Gespräch zu kom­men. Zudem hält die Natur vie­le Impul­se bereit“, beto­nen Wal­bur­ga Wes­ten­ber­ger und KDFB-Trau­er­be­glei­te­rin Bir­git Czip­pek, die die Wan­de­rung lei­ten werden. 

Doch neben Ange­bo­ten spe­zi­ell für Trau­ern­de gibt es zudem Ver­an­stal­tun­gen, die auch für Men­schen, die kei­nen aku­ten Trau­er­fall zu bewäl­ti­gen haben, rele­vant sind. Denn das Koope­ra­ti­ons­netz appel­liert, sich bereits in guten Zei­ten“ mit Tod und Trau­er zu beschäf­ti­gen. So baut man sich ein Gerüst für das auf, was jede und jeden betrifft“, ist KDFB-Trau­er­be­glei­te­rin Rena­te Pon­gratz über­zeugt. Im Novem­ber wird ein Vor­trag zum The­ma Vor­sor­ge tref­fen mit Ver­fü­gun­gen und Voll­mach­ten“ orga­ni­siert. Wil­ly Knödl­se­der, Bera­ter für Pati­en­ten­ver­fü­gung und 2. Vor­sit­zen­der des Hos­piz­ver­eins Pas­sau, wird dar­über auf­klä­ren, war­um es wich­tig ist, recht­zei­tig den eige­nen selbst­be­stimm­ten Wil­len schrift­lich fest­zu­hal­ten. Zudem holt das Koope­ra­ti­ons­netz im April 2023 die bekann­te Autorin und Ster­be­be­glei­te­rin mit Herz und Humor“ Manue­la Tho­ma-Ado­fo in die Regi­on. Mit ihren Ein­bli­cken in das Leben von Hos­piz­hel­fe­rin­nen und ‑hel­fern und dem Buch Auf dem Weg, den nie­mand kennt“, möch­te sie Ängs­te neh­men. Die Lesun­gen mit der Autorin bewei­sen zudem, dass die Arbeit des Trau­er­netz­werks über die Gren­zen von Stadt und Land­kreis Pas­sau hin­aus­strahlt. Erst­mals koope­rie­ren wir mit dem Hos­piz­ver­ein Frey­ung-Gra­fen­au. So ist es mög­lich, dass die Ver­an­stal­tung an zwei auf­ein­an­der­fol­gen­den Tagen in Pas­sau und Frey­ung statt­fin­den kann“, sagt Anne-Marie Ede­rer vom KDFB

Der neue Fly­er des Koope­ra­ti­ons­net­zes Trau­er wird in den nächs­ten Wochen groß­flä­chig im Raum Pas­sau und dar­über hin­aus ver­teilt und ist zudem online unter www​.frau​en​bund​-pas​sau​.de abruf­bar. Die Koope­ra­ti­ons­part­ner ver­ste­hen ihn aller­dings nicht nur als Prä­sen­ta­ti­ons­platt­form für die aktu­el­len Ange­bo­te. Er soll auch ein Tür­öff­ner“ sein. Alle Akteu­re bie­ten neben den gemein­sa­men Ver­an­stal­tun­gen auch eige­ne Ange­bo­te an, um Trau­ern­de durch schwie­ri­ge Zei­ten zu beglei­ten. Damit Betrof­fe­ne wis­sen, wo es Hil­fe gibt, sind die Kon­takt­da­ten der Netz­werk­part­ner auf der Rück­sei­te des Fly­ers vermerkt.

Zum Koope­ra­ti­ons­netz­werk gehö­ren das Refe­rat Hos­piz- und Trau­er­pas­to­ral des Bischöf­li­chen Seel­sor­ge­amts, das Evan­ge­li­sche Erwach­se­nen­bil­dungs­werk, der Hos­piz­ver­ein Pas­sau e.V., der KDFB, die Kri­sen­seel­sor­ge im Schul­be­reich (KiS), das Refe­rat Frau­en, die Tele­fon­seel­sor­ge Pas­sau sowie die Selbst­hil­fe­grup­pe Ver­wit­wet mit Kind“. 

Text und Foto: KDFB in der Diö­ze­se Passau

Weitere Nachrichten

9
Bistum
07.05.2024

400 Jahre Marianische Bürgerkongregation

Am 05. Mai fand in Mariahilf ob Passau das Fest des 400. Geburtstages der Marianischen Bürgerkongregation…

Ökumenischer Zwischenruf Pressegespräch
Bistum
06.05.2024

„Ökumenischer Zwischenruf“

„Ökumenischer Zwischenruf“ für Demokratie und breite Beteiligung an der Europawahl. Das Thema haben sich das…

IMG 6823
Bistumsblatt
06.05.2024

Dabeibleiben, dabeibleiben

Im Rahmen eines Nightfire-Abends am 3. Mai in der St. Magdalena-Kirche von Altötting hat Bischof Stefan…

Spende Seniorenseelsorge
Soziales
03.05.2024

Spende für den Herzenswunsch-Krankenwagen

Fast 200 Seniorinnen und Senioren aus dem ganzen Bistum feierten kürzlich zusammen...