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Einfach lieben

Tamina Friedl am 23.11.2024

Geistliche Gemeinschaften 1 Foto: Tamina Friedl / pbp

Rund 15 Vertreterinnen und Vertreter der geistlichen Gemeinschaften im Bistum Passau sind in Spectrum Kirche zum Austausch zusammengekommen. Brigitta Neckermann-Lipp, Leiterin des Referats Exerzitien, Spiritualität und Geistliche Gemeinschaften und Bewegungen im Bistum, hat die Gemeinschaften dazu eingeladen, sich miteinander zu vernetzen und Wege für eine Zusammenarbeit zu finden. Bischof Stefan Oster stimmte mit seinen Gedanken in den Austausch mit ein und brachte den Teilnehmenden weitere Impulse mit.

Zu Beginn des Tages konn­ten alle Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter zunächst ihre Gemein­schaf­ten vor­stel­len. Vor Ort waren die Katho­li­sche Cha­ris­ma­ti­sche Erneue­rung, Lumen Chris­ti, Cursil­lo, die Loret­to Gemein­schaft, die Gemein­schaft Emma­nu­el, die Gemein­schaft Christ­li­chen Lebens (GCL), sowie die Fran­zis­ka­ni­sche Gemein­schaft (OFS).

Dabei ging es neben Ent­ste­hungs­ge­schich­ten, aktu­el­len Pro­jek­ten und regel­mä­ßi­gen Tref­fen vor allem um die jewei­li­gen spi­ri­tu­el­len Schwer­punk­te und Her­aus­for­de­run­gen. Dar­aus erga­ben sich bereits eini­ge Fra­gen und Ver­bin­dun­gen unter den Gemein­schaf­ten, die mit­ein­an­der dis­ku­tiert wur­den. Ein gemein­sa­mes Anlie­gen, das sich bei­spiels­wei­se zeig­te, war, wie man die Arbeit der Gemein­schaf­ten und das Pfar­rei-Leben mehr zusam­men­brin­gen kann. Häu­fig bestehe gegen­über den Gemein­schaf­ten eine gewis­se Zurück­hal­tung und auch Unwis­sen­heit. Hier sei die Fra­ge, wie man die Leu­te gut mit­neh­men kön­ne. Auch der Nach­wuchs­man­gel beschäf­tig­te einen Groß­teil der Gemein­schaf­ten. Hier sei es vor allem der Über­gang von Jugend ins Erwach­se­nen­le­ben, bei dem vie­le jun­ge Erwach­se­ne aus­stei­gen würden. 

Bischof Ste­fan Oster fand es beson­ders schön zu sehen, wel­cher Reich­tum durch die geist­li­chen Gemein­schaf­ten vor­han­den sei. Die Diö­ze­se sei nicht so sehr geprägt von den Gemein­schaf­ten, mehr vom Pfar­rei-Leben, doch sei ihre Arbeit sowohl Schatz als auch Chan­ce. Es sei eine gro­ße Her­aus­for­de­rung, in eine gläu­bi­ge Ver­tie­fung zu kom­men. Dar­über, wie man mit den Ange­bo­ten der Gemein­schaf­ten an die Men­schen in den Pfar­rei­en her­an­tre­ten und sie dabei unter­stüt­zen kön­ne, dis­ku­tier­te der Bischof mit den Teil­neh­men­den des Treffens. 

Auch auf der Welt­syn­ode in Rom sei­en klei­ne christ­li­che Gemein­schaf­ten aus dem glo­ba­len Süden ein prä­sen­tes The­ma gewe­sen. Gebet mit­ein­an­der tei­len, Glau­ben tei­len, Zeug­nis geben, sich gegen­sei­tig stär­ken, Gott in ihr Leben mit hin­ein neh­men“, so beschreibt Bischof Oster das Wir­ken der Gemein­schaf­ten. Sie sei­en sprach­fä­hig und hät­ten gelernt in klei­ner ver­trau­ter Run­de über ihren Glau­ben und ihr per­sön­li­ches Got­tes­ver­hält­nis zu reden. Die Rück­kehr zum Evan­ge­li­um und die Beschäf­ti­gung mit dem Wort Got­tes habe mit­un­ter einen kon­ser­va­ti­ven Klang und tref­fe immer wie­der auch auf Wider­stand. Hier such­te die Run­de nach Mög­lich­kei­ten, zusam­men­zu­ar­bei­ten, um den Men­schen die Angst zu neh­men und Ver­bin­dung zu schaffen. 

Mut­ter The­re­sa hat ein­mal gesagt: Frü­her habe ich gedacht, ich muss die Leu­te bekeh­ren“, zitiert Bischof Oster. Und jetzt sagt sie: Ich habe gelernt, ich muss sie ein­fach lie­ben. Und die Lie­be bekehrt, wen sie bekeh­ren will.““ Das sei ein aus einem tie­fen geist­li­chen Erfah­rungs­schatz gewon­ne­nes Wort. Und trotz­dem dür­fen wir nicht auf­hö­ren, den Herrn so zu ver­kün­den, wie er sich uns ins Herz gelegt habe. Auch in der Enzy­kli­ka Dil­e­xit nos“ hei­ße es, es sei der größ­te Wunsch von jeman­dem, der aus gan­zem Her­zen Mis­sio­nar ist, von Chris­tus durch das Zeug­nis so zu spre­chen, dass ande­re sich nicht anstren­gen müs­sen, ihn zu lie­ben. Vor die­sem Hin­ter­grund wol­len die Teil­neh­men­den des Tref­fens gemein­sam mit Bischof Oster nach einer Platt­form suchen, um sich zu ver­net­zen und auch mit den Men­schen in den Pfar­rei­en zusammenzukommen. 

Mehr zu den geistlichen Gemeinschaften lesen Sie hier:

Geistliche Gemeinschaften und Bewegungen

Geistliche Gemeinschaften und kirchliche Bewegungen sind sehr vielfältig - auch in unserem Bistum. Ihre verschiedenen Charismen und ihre unterschiedliche Spiritualität zeigen die Vielfalt des Glaubens und bereichern die Kirche.

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