Die KünstlerSeelsorge des Bistums Passau lädt auch dieses Jahr wieder zur traditionellen Weihnachtsausstellung in Spectrum Kirche. Unter dem Titel „angeli e pastori – Engel und Hirten“ zeigt Künstler Michael Lauss Holzskulpturen und weitere Werke in weihnachtlichem Rahmen. Noch bis Lichtmess am 2. Februar 2023 kann die Ausstellung besucht werden.
Mit einer feierlichen Vernissage mit musikalischer Gestaltung von Sopranistin Elisabeth Jehle ist die Ausstellung eröffnet worden. Dr. Bernhard Kirchgessner, Direktor von Spectrum Kirche, begrüßte zu Beginn eine Reihe von Ehrengästen aus dem Bistum, der Stadtpolitik und der Kunst, sowie Weggefährten von Michael Lauss. Kirchgessner freute sich, dass Lauss trotz der künstlerischen Eingeschränktheit des weihnachtlichen Themas sofort zugesagt hat, seine Werke zur Verfügung zu stellen. Das Ergebnis beschrieb er schließlich für sich mit den Worten von Bernhard von Clairvaux: „mirabiliter singularia et singulariter mirabilia“ – „wunderbar einzig und einzig wunderbar“.
Die Laudatio hielt schließlich Kunsthistoriker Dr. Martin Ortmeier. Darin ging er sowohl auf einzelne, für ihn persönlich prägende Werke des Künstlers ein als auch auf dessen persönlichen Zugang zur Kunst. Beeindruckend sei für ihn insbesondere, wie Michael Lauss aus einem Werkstoff ein Gebilde mache, das dann zu einem Bild, nicht nur zu einem Abbild, werde. „Michael Lauss hat immer wieder Werke geschaffen, die sich einprägen“, so Ortmeier. Eines davon sei die Madonna in Pink, die auch in der Weihnachtsausstellung einen besonderen Platz erhalten hat. Die Marienfigur wecke in ihm Erinnerungen an seine eigene Großmutter, habe aber trotzdem auch eine allgemeingültige Wirkung: „Das ist das Bild der Muttergottes meiner Zeit.“ Das Werk, das auch für Lauss selbst ein Schlüsselwerk sei, wünsche er sich in einer Kapelle, wo er eine Kerze für sich und seine Familien anzünden könnte. Weiter nannte er das Rote Triptychon das mit Spannung, Rhythmus und Erzählung „bildgewordene Narratio“ sei. Die Engel, die im Foyer die Besucherinnen und Besucher begrüßen, wünsche er sich als Schutzengel vor seiner Haustür. Einer davon habe nur einen Flügel, denn: „Schutzengel ist ein aufreibender Beruf.“ Und auch in der Region habe Lauss mit seinen Werken wie etwa mit einer Bruder-Konrad-Figur oder der Bavaria-Figur anlässlich der Ausstellung „Bier in Bayern“ Eindruck hinterlassen.
Dr. Martin Ortmeier mache es große Freude, einen Künstler bei seiner Weiterentwicklung zu begleiten. Besonders bei Michael Lauss sei es schön zu beobachten, wie er sich auf seine Ausstellungsräume einstelle und thematische Schwerpunkte setze – so auch jetzt in Spectrum Kirche. Michael Lauss selbst beschrieb die Ausstellung als „riesige Herausforderung“. So sei das Weihnachtsthema und darin auch der Johannesprolog, der einen Teilschwerpunkt darstellt, zunächst kompliziert und „eine leichte Überforderung“ gewesen. Das Endergebnis kann sich dafür nun aber sehen lassen. Mit einer Mischung aus alten Werken und extra für die Ausstellung geschaffenen Skulpturen ist dem Künstler ein persönlicher Blick auf die Weihnachtsgeschichte gelungen.
Bis zum 2. Februar kann die Ausstellung von Montag bis Freitag (9−16 Uhr) in Spectrum Kirche besucht werden. Zwischen 16. Dezember und 8. Januar wird um telefonische Voranmeldung unter der Telefonnummer 0851 93144 103 gebeten.