Seit 2016 gibt es die Wunschzettelzone – eine Weihnachtsaktion für
Menschen in Not in Rumänien. Dorthin kann man z.B. Lebensmittelpakete
schicken oder auch ganz spezielle Projekte realisieren, wie z.B. die Finanzierung einer neuen Wachmaschine für eine Unterkunft im Bistum Satu Mare.
Stefanie Hösl ist seit 2009 Mitglied im Orts-Caritasverein in Thyrnau im Landkreis Passau. An der Aktion “Wunschzettelzone” beteiligt sich der Ortsverein bereits seit Beginn der Weihnachtsaktion „Wunschzettelzone“ im Jahr 2016. Regelmäßig sammeln z.B. die Kindergärten Kellberg, Thyrnau, der Waldkindergarten Thyrnau und die Grundschule Thyrnau für die Aktion. In der Grundschule Thyrnau wird das aktuelle Projekt jedes Jahr im Rahmen der St. Martinsfeier vom Orts-Caritasverein vorgestellt und den Schulkindern erklärt.
Es werden an alle Kinder kleine weiße Brotzeit-Papiertüten verteilt, damit sie diese schön gestalten und mit einer kleinen Spende befüllen können. Die Kindergartenkinder aus Kellberg und Thyrnau z.B. geben diese dann dem Nikolaus, damit der sie weitergeben kann. Im Waldkindergarten werden die Tüten im Rahmen der St. Martinsfeier übergeben.
Wenn die mit Spenden gefüllten Tüten zurück sind, werden alle eingesammelt, dazu kommen dann auch noch private Spenden. Der Caritasverein Thyrnau rundet dann immer den Sammelbetrag auf. So konnten 2021 insgesamt 2000 Euro an die “Wunschzettelzone” übergeben werden.
Im Interview erklärt Stefanie Hösl u.a. welche konkreten Projekte in der Vergangenheit umgesetzt wurden und für was dieses Jahr gesammelt wird. Außerdem spricht Mario Götz, Koordinator der Auslandshilfe der Caritas in Passau, über die Situation vor Ort in Rumänien im Bistum Satu Mare und wie man sich ganz einfach an der Wunschzettelzone beteiligen kann.
Radiointerview zur Wunschzettelzone-Adventsaktion:
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Hier können Sie das Interview mit Mario Götz auch nachlesen:
Wie ist momentan die Lage bei der Caritas Satu Mare?
Die Region um die Großstädte Satu Mare und Baia Mare im Nordwesten Rumäniens gilt immer noch als das Armenhaus Europas. Der Krieg im Nachbarland Ukraine — nur 50 km entfernt — hat die Lage verschlimmert. Die Auswirkungen kennen wir: genau wie bei uns explodieren die Preise, vor allem natürlich Energie und Rohstoffe. Damit kämpft natürlich dort die Caritas vor Ort. Angespannte Zeiten! Aber wir tun hier unser Bestes!
Was wird am Nötigsten gebraucht?
Lebensmittel-Pakete im Form unserer Weihnachtstüten sind natürlich auch heuer eine große Hilfe, um die Bevölkerung mit dem Nötigsten zu versorgen. Jeder kann schon mit 10,- Euro ein solches Paket mit Grundnahrungsmitteln, wie Reis, Nudeln, Butter, Öl, Salz aber auch Schokolade für die Kleinen befüllen lassen. Das ist Hilfe, die direkt ankommt. Das sehen wir bei den Besuchen vor Ort.
Was steht denn auf den Wunschzetteln?
Ganz unterschiedliche „Wünsche“ von Einrichtungen und Diensten der Caritas Satu Mare. Der Bedarf ist riesengroß. Wir haben im Team tolle Projekte ausgesucht, die nun auf Unterstützer*innen hoffen. Für Kindergärten und Schülerhorte werden Mittel für Spielmaterialien und Freizeitaktivitäten gebraucht. Oder mit Patenschaften für pflegebedürftige Menschen sollen die Hauskrankenpflegestationen unterstützt werden; also medizinische Versorgung, Essen, Reinigung oder Einkauf. Interessierte finden bestimmt ihr passendes Projekt.
Wie funktioniert das dann?
Man wählt auf www.wunschzettel.zone unter „aktuelle Projekte“ genau den „rumänischen Wunsch“ aus, den man unterstützen möchte, oder die Anzahl an Weihnachtstüten. Bezahlt wird im Anschluss wie man das von Online-Shops kennt per paypal oder per Überweisung. Wir kümmern uns dann um alles Weitere — inklusive Spendenbescheinigung. Sobald ein Projekt fertig finanziert ist, geht der Betrag zur Caritas Satu Mare, die dann vor Ort einkauft, uns im Anschluss die Belege und Nachweise schickt. Somit stärken wir die Wirtschaft vor Ort. Beim nächsten Besuch vor Ort sehen wir uns dann auch alle finanzierten Dinge an. Transparenter kann Hilfe eigentlich nicht sein. Und: wir müssen keine Güter 1000 km weit fahren, sondern kaufen günstiger in Satu Mare ein. Umweltschonend — auch ein toller nachhaltiger Aspekt.
Text: Interview Wolfgang Duschl / pbp