Soziales

Zehn Jahre Schulbegleitdienst der Malteser

Redaktion am 06.04.2022

Schulbegleitdienst Malteser Foto: Malteser Hilfsdienst
An welche Schule er auch kommt: Sebastian Biereder gewinnt im Nu die Herzen.

In diesen Tagen sind es zehn Jahre, dass die Malteser in der ganzen Diözese Passau den Schulbegleitdienst anbieten. Die Nachfrage steigt ständig. Waren es vor fünf Jahren noch 21 Schulbegleitungen, so unterstützen aktuell 55 Schulbegleiter Kinder und Jugendliche mit geistiger, körperlicher oder seelischer Behinderung in Regelschulen.

Dabei küm­mert sich ein qua­li­fi­zier­ter Beglei­ter im Rah­men einer per­sön­li­chen Ein­zel­be­treu­ung um die indi­vi­du­el­len Belan­ge des Kin­des und sorgt dafür, dass es im Schul­all­tag unter­stützt und geför­dert wird. So viel Hil­fe wie nötig, so wenig wie mög­lich und die größt­mög­li­che Selbst­stän­dig­keit der Kin­der erhal­ten.“ So for­mu­liert es Bet­ti­na Bier­in­ger, die den Schul­be­gleit­dienst leitet.

Einer der Schul­be­glei­ter ist Sebas­ti­an Bie­re­der. Wäh­rend alle ande­ren bei den Mal­te­sern ange­stellt sind, leis­tet er hier sei­nen Bun­des­frei­wil­li­gen­dienst. Für mich war klar, dass ich nach dem Abi und vor dem Stu­di­um ein Jahr Pau­se mache. Ich fin­de, als jun­ger Mensch soll­te man einen Bei­trag für die All­ge­mein­heit leis­ten. Und es macht ja auch Spaß“, sagt er über sei­ne Moti­va­ti­on für die­se ver­ant­wor­tungs­vol­le Tätig­keit. Wenn ich ein posi­ti­ves Feed­back von Leh­rern oder von Bet­ti­na Bier­in­ger bekom­me und höre, dass ich etwas bewir­ken kann, ist das ein tol­les Gefühl.“

Der 19-jäh­ri­ge Pas­sau­er hat sich bewusst für den Schul­be­gleit­dienst ent­schie­den, weil er im Anschluss Lehr­amt stu­die­ren möch­te. So kann ich mir die ver­schie­de­nen Schul­for­men anschau­en und dann ent­schei­den. Das Gym­na­si­um ken­ne ich schon aus mei­ner eige­nen Schul­zeit, an Förder‑, Grund- und Mit­tel­schu­len war ich inzwi­schen. Die Real­schu­le fehlt mir noch und die wird es wahr­schein­lich auch wer­den. Ich wer­de die­sen Mit­tel­weg gehen. Bet­ti­na Bier­in­ger hat mir schon signa­li­siert, dass sie mich auch noch auf die­ser Schul­art ein­set­zen wird.“

An mehr als zehn Schu­len, über­wie­gend in Stadt und Land­kreis Pas­sau, war Sebas­ti­an seit sei­nem Dienst­an­tritt im ver­gan­ge­nen Sep­tem­ber schon. Auch an sei­ner frü­he­ren Schu­le, dem Adal­bert-Stif­ter-Gym­na­si­um in Pas­sau. Für jeden, der Lehr­amt stu­die­ren möch­te, kann ich den Schul­be­gleit­dienst nur emp­feh­len. Das ist die bes­te Ori­en­tie­rung, die es geben kann“, betont er.

Sei­ne Tätig­keit beschreibt Sebas­ti­an ganz kurz und prä­gnant so: Ich bin die Aus­hilfs­kraft. Wenn ein Mit­ar­bei­ter aus­fällt, wer­de ich an die Schu­le geschickt und bin sog­zu­sa­gen der Ersatz.“ Und wei­ter: Des­halb soll­te man schon spon­tan sein. Es ist zwar nicht die Regel, aber der Ein­satz­ort kann sich täg­lich ändern. Und es kann sein, dass, wenn man mor­gens auf­wacht, man nicht weiß, wo es an die­sem Tag hingeht.“

Sebas­ti­an ist viel mehr als ein Ersatz. Wo er auch hin­kommt, er gewinnt im Nu die Her­zen nicht nur der Schü­ler, son­dern auch von Eltern und Leh­rern. So schrieb eine Lehr­kraft an Bet­ti­na Bier­in­ger: Wir haben heu­te an der Schu­le einen äußerst net­ten und sym­pa­thi­schen jun­gen Mann als Ver­tre­tung für die Schul­be­glei­tung von Franz (Name geän­dert) ken­nen ler­nen dür­fen. Ich möch­te mich bedan­ken für die unver­hofft schnel­le Unter­stüt­zung. Sebas­ti­an hat sich in kür­zes­ter Zeit in die Situa­ti­on ein­ge­fühlt und mit sehr gro­ßem Fein­ge­fühl, Fach­ver­stand und Enga­ge­ment mei­nen Schü­ler auf’s Bes­te betreut und beglei­tet. Franz hat sich sehr schnell ange­freun­det mit Sebas­ti­an und hat sich sicher und gut behü­tet gefühlt. Ich bin wirk­lich begeis­tert von die­sem jun­gen Mann.“

Natür­lich hat Bet­ti­na Bier­in­ger die­ses Lob an Sebas­ti­an wei­ter­ge­lei­tet. Das hat mich echt über­rascht. Ich war ja nur einen Tag dort. Und es hat mich natür­lich sehr gefreut. An der Schu­le zum Bei­spiel bekommt man so etwas nicht oft gesagt, wenn man nicht unbe­dingt ein Ein­ser-Schü­ler ist. Im Ver­gleich zur Schul­zeit ist es ein gutes Gefühl, dass man aner­kannt wird.“

Ger­ne gibt Bet­ti­na Bier­in­ger wei­te­re Infor­ma­tio­nen an Eltern, Schu­len und alle ande­ren Inter­es­sier­ten:
Tele­fon 0851 95666 – 66
E‑Mail Bettina.​Bieringer@​malteser.​org


Text: Mal­te­ser Hilfsdienst

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