2019 Dom Passau Geschichte Kanzel Detail Foto: Dionys Asenkerschbaumer

Geschichte des Doms

Der Stephansdom in Passau ist die Mutterkirche des Donau-Ostens.

Bereits um das Jahr 450 ist eine Kir­che in der spät­an­ti­ken Stadt Bata­vis bezeugt. Ob die Kir­che des ers­ten kano­ni­schen Pas­sau­er Bischofs Vivilo bereits auf dem Dom­berg stand oder im Bereich von Nie­dern­burg, ist noch unklar. Zumin­dest seit dem Ende des 8. Jahr­hun­derts ist an der heu­ti­gen Stel­le eine als Basi­li­ka bezeich­ne­te Bischofs­kir­che quel­len­mä­ßig belegt. Bis zum heu­ti­gen Bau­be­stand kön­nen meh­re­re Peri­oden unter­schie­den wer­den: die agilolfingische/​karolingische Bischofs­kir­che, der Pil­grimsche Dom, das goti­sche Lang­haus, der spät­go­ti­sche Ost­bau (14071590) und schließ­lich der zwi­schen 1668 und 1698 erneu­er­te Dom im Stil des Barocks, wie wir ihn kennen.

Bei einem ver­hee­ren­den Stadt­brand im Jahr 1662 wur­de der goti­sche Dom schwer beschä­digt. Als Fol­ge die­ses Bran­des stürz­ten weni­ge Wochen spä­ter drei nörd­li­che Mit­tel­schiff­pfei­ler und die damit ver­bun­de­nen Gewöl­be des Haupt- und des nörd­li­chen Sei­ten­schiffs ein. Erhal­ten blieb nach die­sem Unglück nur das Quer­haus und der spät­go­ti­sche Ost­teil, der als sol­cher auch heu­te noch vom öst­lich gele­ge­nen Resi­denz­platz erkenn­bar ist.

Unter Bischof Wen­zes­laus Graf von Thun (1664 – 1673) begann 1668 der baro­cke Wie­der­auf­bau der Pas­sau­er Kathe­dra­le. Als Dom­bau­meis­ter wur­de der ita­lie­ni­sche Archi­tekt Car­lo Lura­go nach Pas­sau beru­fen, als Stu­cka­teur wur­de der eben­so aus Ita­li­en stam­men­de Gio­van­ni Bat­tis­ta Car­lo­ne unter Ver­trag genom­men. 1679 wird Car­po­fo­ro Ten­cal­la mit der Fres­kie­rung des Domes beauf­tragt, spä­ter über­nimmt Mat­thi­as Rauch­mil­ler aus Wien die Gestal­tung der Fres­ken in den Sei­ten­schif­fen und nach des­sen Tod setzt Car­lo Anto­nio Bus­si aus Bis­so­ne die­se Arbeit fort.