Mit einem Pontifikalgottesdienst mit Bischof Stefan Oster SDB im Passauer Dom hat man das 101-Jahre-Jubiläum des Diözesan-Caritasverbands Passau miteinander gefeiert. Am Festtag der Hl. Katharina von Siena wurde zudem die neue Caritasdirektorin Andrea Anderlik in ihr Amt eingeführt.
Wir.zusammen.caritas lautet das aktuelle Leitwort des genau 101 Jahre alten Diözesan-Caritasverbands Passau, der sein Jubiläum jetzt endlich feiern konnte. Aufgrund der Corona-Pandemie musste das 100-Jährige von vergangenem auf dieses Jahr verschoben werden. Der feierlichen Atmosphäre hat dies keinen Abbruch getan. Dass das Jubiläum dabei mit dem 29. April genau auf den Festtag der Hl. Katharina von Siena fiel, freute insbesondere Bischof Stefan Oster sehr, der die Heilige Messe im Passauer Stephansdom zelebrierte. „Das passt sehr gut zum heutigen Festtag, an dem wir 101 Jahre Caritas feiern“, begrüßte er die Festgemeinde. Katharina von Siena werde als Patronin Europas, die v.a. auch den Armen und Kranken zugewandt war, verehrt; ihr Gedenktag vielerorts auch als „Tag der Diakonin“ begangen. „Und die Caritas ist schließlich das diakonische Gesicht unserer Kirche“, so der Bischof. Da passe es auch sehr gut, dass er mit Andrea Anderlik erstmals in der 101-jährigen Geschichte eine Frau als Direktorin in ihr Amt einführen dürfe, freute er sich.
Zum Dienst am Nächsten berufen – Predigt von Bischof Oster
Mit einer Anekdote aus dem Leben der Hl. Katharina von Siena, eine Frau aus dem 3. Orden der Dominikaner, begann Bischof Stefan Oster seine Predigt. Sie habe in einer innigen Beziehung zu Jesus gestanden und ihr Stundengebet stets mit den Worten „Ehre sei dem Vater, dir und dem Heiligen Geist“ beschlossen. Unsere Beziehung zu Jesus sei schließlich ausschlaggebend für unser Leben, so der Bischof. So wurde auch im Evangelium verlesen: „Er (Jesus) werde sie (die Mühseligen) erquicken“. Im Rahmen eines kurzen geschichtlichen Überblicks ging der Bischof auf die verschiedenen Dienste der Caritas ein und veranschaulichte, dass sie sich wie Jesus gerade auch der Mühseligen annimmt. „Es gibt wohl kaum einen Dienst, der so sehr an den Rändern für die Mühseligen und Beladenen wirkt, wie die Caritas“, betonte er. Die österliche Botschaft „Jesus lebt“ schenke uns schließlich allen Hoffnung auf eine gute Zukunft, gerade in der heutigen Zeit mit Krisen wie dem Ukraine-Krieg, der Corona-Pandemie und einer zunehmend säkularen Gesellschaft. „Wir sind als Christen alle zum Dienst am Nächsten berufen“, so der Bischof. „Und die Caritas tut das auf professionelle Weise.“ Er dankte allen Mitarbeitenden schließlich für ihren Dienst und wünschte dem Diözesanverband alles Gute und Gottes Segen zum Jubiläum.
Die Predigt als Podcast zum Nachhören
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wir.zusammen.caritas – Das Netzwerk der Caritas
Gegründet im Jahr 1921, steht nach wie vor der Mensch mit seinen Nöten im Mittelpunkt des Diözesan-Caritasverbands Passau. War es damals zur Gründungszeit der 1. Weltkrieg, der seine Arbeit prägte, bestimmen heute im 21. Jahrhundert aktuelle Herausforderungen wie die Corona-Pandemie, die Klimakrise und der Ukraine-Krieg das Wirken des Verbands. Rund 3.850 Mitarbeitende leisten in den insgesamt 144 Einrichtungen für Menschen mit Pflegebedarf, mit Behinderung oder der Jugendhilfe, vielfältigen Beratungsdiensten und 83 eigenen Kindertageseinrichtungen ihren caritativen Dienst. Rund 34.000 Menschen können allein durch sie dadurch jedes Jahr betreut und/oder behandelt werden. Weitere wesentliche Säulen im Fundament caritativer Hilfe sind die sieben Kreis-Caritasverbände sowie die mehr als 90 Orts- und Pfarrcaritasverbände mit ihren knapp 13.000 Mitgliedern. Durch sie wird gewährleistet, dass in der gesamten Caritas Passau mehr als 63.000 Menschen jährlich betreut werden können.