Das glauben wir

Bibelschule des Propädeutikums – Bericht Teil 2 aus dem Hl. Land

Thomas König am 02.05.2019

2019_news_Bibelschule-Bericht-Teil-2

Auf Wüsten-Exerzitien-Tage folgen Tage im Kibbuz. Die Mitglieder des Propädeutikums des Priesterseminars St. Stephan in Passau sind in der Bibelschule im Hl. Land unterwegs. Hier lassen sie uns teilhaben, an ihren Erfahrungen im Heiligen Land. Regens Martin Dengler und Dr. Bernhard Klinger begleiten die erste Hälfte, den alttestamentlichen Teil, der Bibelschule.

Bibel­schu­le des Pro­pä­deu­ti­kums – Bericht Teil 2 aus dem Hl. Land — Ein­bli­cke von Dr. Bern­hard Klinger

Diens­tag, 30. April 2019 bis Don­ners­tag, 02. Mai 2019
Nach den Wüs­ten-Exer­zi­ti­en-Tagen ver­brin­gen wir Diens­tag und Don­ners­tag rein im Kib­buz. Am Diens­tag ist die Lek­tü­re unter­bro­chen durch eine Kib­buz-Füh­rung, die uns von Lory, einer jüdi­schen US-Ame­ri­ka­ne­rin, die vor gut 40 Jah­ren nach Isra­el aus­ge­wan­dert ist und die in der Gäs­te-Betreu­ung des Kib­buz mit­ge­ar­bei­tet hat, seit eini­gen Jah­ren ange­bo­ten wird. Man spürt, wie sehr ihr Herz hier im Kib­buz Yahel Wur­zeln geschla­gen hat und wie viel es ihr bedeu­tet, hier mit­ten in der Wüs­te zu leben und auch den eige­nen Glau­ben zu leben. Mit dem ihr eige­nen Enga­ge­ment zeigt und erklärt sie uns die Syn­ago­ge und geht auf die Fra­gen der Pro­pä­deu­ti­ker ein.

Wäh­rend am Mitt­woch, 1. Mai, zuhau­se Fei­er­tag ist, ist in Isra­el ein ganz nor­ma­ler Werk­tag. Aller­dings den­ken wir in der Fer­ne auch gern an unse­re baye­ri­sche Hei­mat und fei­ern das Hoch­fest Maria Schutz­frau Bay­erns“, bevor wir uns auf Weg machen in den Tim­na-Natio­nal­park.
Die­ser Natio­nal­park ist in bibli­scher Hin­sicht zunächst nicht unmit­tel­bar von Bedeu­tung, aber den­noch ist es ein Ort, der deut­lich macht, wie sehr das Land der Bibel mit sei­nen Nach­bar­län­dern, vor allem Ägyp­ten, ver­floch­ten war. Denn in Tim­na wur­de zu vor­bi­bli­scher Zeit schon Kup­fer abge­baut. Heu­te noch fin­den sich die hän­disch in den Stein geschla­ge­nen Gän­ge, durch die man nur auf den Knien krie­chen oder allen­falls tief gebückt gehen kann. Dabei darf man sich auch vor Augen hal­ten: Sol­che unter­ir­di­schen Gän­ge sind unter tat­säch­lich schwie­ri­gen und sehr gefähr­li­chen Umstän­den Rea­li­tät für Kin­der, die in man­chen Län­dern unse­rer Welt zum Arbei­ten unter­tags genö­tigt werden.

Inner­halb des Parks befin­det sich auch eine Nach­bil­dung des Begeg­nungs­zel­tes“ oder Hei­lig­tums­zel­tes“, das Mose nach Exodus 25 errich­ten las­sen soll, damit JHWH bei sei­nem Volk Woh­nung neh­men kann. Man muss die­sen Ver­such, die­ses Zelt­hei­lig­tum ent­spre­chend den bibli­schen Anga­ben nach­zu­bil­den, nicht unbe­dingt tei­len; aber er ver­hilft den­noch, wenigs­tens eini­ger­ma­ßen eine Idee davon zu bekom­men, wie man sich dann auch das Inne­re des Tem­pels in Jeru­sa­lem vor­stel­len darf.

Wofür der Besuch im Tim­na-Natio­nal­park in jedem Fall auch bedeut­sam ist: das Zusam­men­wach­sen der Grup­pe und das Gespür für die eige­nen Fähig­kei­ten und Gren­zen. Denn was nach einer Wan­de­rung in wüs­tem Gelän­de bzw. blo­ßer Klet­te­rei aus­schau­en mag, ent­puppt sich beim Mit­er­le­ben als Her­aus­for­de­rung an die eige­ne Per­sön­lich­keit. Denn es ging auch mal steil berg­auf und berg­ab über Klet­ter­eisen. Oder es gab auch die Mög­lich­keit, durch die unter­ir­di­schen Stol­len, die etwa einen knap­pen Meter unter dem Erd­bo­den sind, zu krie­chen. Sich dabei gegen­sei­tig zu ermu­ti­gen und zu unter­stüt­zen bzw. die Gren­zen des Ande­ren zu ach­ten war dabei das Gebot der Stunde.

Der 02. Mai ist in Isra­el der Holo­caust-Gedenk­tag, der Jom HaSh­o­ah“. Die­ser Fei­er­tag beginnt, wie jeder ande­re Fei­er­tag auch, bereits am Vor­abend. Daher fand am 01. Mai abends in der Syn­ago­ge des Kib­buz eine Gedenk­fei­er statt, zu der wir ein­ge­la­den waren. Es war für uns eine Selbst­ver­ständ­lich­keit, die­se Ein­la­dung anzu­neh­men. An die­sem Abend wur­de bei­spiel­haft für das Schick­sal aller Juden, die Opfer der Nazi-Dik­ta­tur gewor­den waren, vor allem an das Schick­sal der Juden in den nord­afri­ka­ni­schen Län­dern erin­nert. Auch wenn wir sprach­lich so gut wie nichts ver­stan­den habe, so doch emo­tio­nal. Unse­re Geschich­te vor Augen ist es berüh­rend, als Deut­scher an einer Gedenk­fei­er zum Jom HaSh­o­ah“ teil­neh­men zu dürfen.

Text und Fotos: Dr. Bern­hard Klinger

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Hier finden Sie den ersten Teil des Berichts:

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