Endlich wieder – Diakone im Austausch

Tamina Friedl am 03.12.2022

Diakonentag1 Foto: Tamina Friedl / pbp

Nach knapp drei Jahren coronabedingter Pause hatten die Diakone des Bistums nun endlich wieder die Möglichkeit, zum Gespräch zusammenzukommen. Gemeinsam mit ihren Ehefrauen und Kindern trafen sie sich im Haus der Jugend, um in den Austausch zu treten, Gottesdienst zu feiern und schließlich auch, um Vertreterinnen und Vertreter der Diakone und Ehefrauen neu zu wählen. Bischof Stefan Oster gab am Vormittag mit Berichten über die aktuelle Situation der Kirche im Bistum und darüber hinaus Impulse zur Diskussion.

Nach den vie­len Ereig­nis­sen der letz­ten Wochen rund um den Ad-limi­na-Besuch der deut­schen Bischö­fe in Rom und die Ame­ri­ka­rei­se von Bischof Ste­fan Oster war das Inter­es­se der Dia­ko­ne an den aktu­el­len Ent­wick­lun­gen groß. So stieg Bischof Oster zunächst mit einem Bericht über den Besuch in Rom ein. Gegen­über den Dia­ko­nen sprach er einer­seits von tief­ge­hen­den, offe­nen Begeg­nun­gen, äußer­te ande­rer­seits aber auch Ent­täu­schung. Bei den wesent­li­chen Kern­the­men ins­be­son­de­re des syn­oda­len Wegs habe er nur wenig inhalt­li­ches Ent­ge­gen­kom­men gespürt. Im Aus­tausch mit den Dik­as­te­ri­en habe man auch mit­un­ter kon­tro­vers dis­ku­tiert, die Sicht­wei­sen auf den syn­oda­len Weg in Deutsch­land und sys­te­mi­sche Ver­än­de­run­gen im Zuge des­sen wür­den jedoch deut­lich aus­ein­an­der gehen. Wir eini­gen uns dar­auf, dass wir im Gespräch blei­ben“, so sei­en die Betei­lig­ten letzt­lich verblieben.

Die Umbruchs­si­tua­ti­on, die aktu­ell in der Kir­che herr­sche, sei viel­leicht die größ­te seit der Zeit der Refor­ma­ti­on, so Bischof Oster. Auch erkenn­bar sei dies an der jüngs­ten Ver­än­de­rung des Arbeits­rechts. Bischof Oster teil­te die Über­zeu­gung, dass das bis­he­ri­ge Arbeits­recht Ver­än­de­rung brauch­te. So wie es ver­än­dert wor­den sei, sehe er jedoch noch eini­ge Haken. Ins­be­son­de­re Fra­gen der sexu­el­len Iden­ti­tät wür­den die katho­li­sche Kir­che vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen stel­len. Zen­tral müs­se aber auch hier stets die Fra­ge sein: Wie kön­nen wir Men­schen mit­neh­men auf die Rei­se zu Gott?“ Gera­de des­halb sei auch die Anlauf­stel­le für que­e­re Men­schen im Bis­tum wich­tig. Abschlie­ßend gab Bischof Oster einen Ein­blick in sei­ne Rei­se in die USA. Die Haupt­er­kennt­nis aus sei­nem Besuch sei vor allem, dass Katho­li­ken dort viel weni­ger Pro­ble­me damit haben, über ihren katho­li­schen Glau­ben zu spre­chen. Es wer­den, beson­ders für jun­ge Gläu­bi­ge, gute Über­gän­ge geschaf­fen und Ant­wor­ten auf die Fra­ge gesucht: Wie beglei­ten wir Men­schen dahin­ge­hend, dass sie tat­säch­lich im Glau­ben bleiben?“

Wo die Rei­se ins­ge­samt hin­geht, kann ich euch nicht sagen.”

Bischof Stefan Oster

Bischof Oster sei sich sicher, dass auch unter den Anwe­sen­den die Mei­nun­gen zu den ange­spro­che­nen The­men aus­ein­an­der gehen. Ich glau­be, dass unser Ori­en­tie­rungs­punkt ein­fach Chris­tus sein muss“, nann­te er den­noch den gemein­sa­men Nen­ner. Aus­ge­hend von sei­nen Berich­ten mel­de­ten sich auch immer wie­der die teil­neh­men­den Dia­ko­ne und Ehe­frau­en zu Wort, sowohl mit Nach­fra­gen als auch per­sön­li­chen Erfah­run­gen. Dis­ku­tiert wur­de so bei­spiels­wei­se über die Wei­ter­be­schäf­ti­gung Haupt­amt­li­cher nach einem Kirchenaustritt. 

Nach­dem in der Mit­tags­pau­se Spi­ri­tu­al Prof. em. Dr. Otto Schwankl ver­ab­schie­det und P. Alo­is Grei­ler SM neu in die­sem Amt begrüßt wur­de, stan­den am Nach­mit­tag schließ­lich noch Wah­len auf dem Pro­gramm. Gewählt wur­den neben Spre­chern der Dia­ko­ne und dem Spre­cher­rat auch Ver­tre­te­rin­nen der Ehe­frau­en. Wie bereits seit 2013 wird Kon­rad Nie­der­län­der auch für die nächs­ten vier Jah­re als ers­ter Spre­cher die Dia­ko­ne des Bis­tums ver­tre­ten. Als sein Stell­ver­tre­ter ersetzt Andre­as Ragal­ler Chris­toph Koch­mann, der nicht mehr für das Amt kan­di­diert hat­te. In den Spre­cher­rat gewählt wur­den die Dia­ko­ne Bern­hard Huber und Mar­kus Bal­di­ni, sowie Lisa Pfeif­fer und Mar­ti­na Ragal­ler als Ver­tre­te­rin­nen der Ehe­frau­en. Ein Ver­tre­ter aus dem Dia­ko­nats­kreis wird beim nächs­ten Tref­fen der Bewer­ber benannt.

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