Bistum

Domorgelsanierung: Jetzt die Chororgel!

Stefanie Hintermayr am 27.01.2021

210120 Domchor Spieltischausbau foto3 Foto: Stefanie Hintermayr/pbp

Aktuell wird die Chororgel im Altarraum des Passauer Stephansdoms saniert. Dazu wird der Spieltisch in die Berliner Orgelbauwerkstatt zur Überarbeitung transportiert. In einem Video zeigt Orgelbauer Jürgen Magiera den aktuellen Stand zur fünfjährigen Domorgelsanierung.

Es geht, trotz Coro­na, plan­mä­ßig vor­an mit der Sanie­rung der Dom­or­gel im Pas­sau­er Ste­phans­dom. Aktu­ell wird die Chor­or­gel im Altar­raum aus­ge­baut, ertüch­tigt, dem künf­ti­gen Klang­kon­zept ange­passt und über­ar­bei­tet, und tech­nisch auf den neu­es­ten Stand gebracht. Sie ver­fügt als ein­zi­ge der ins­ge­samt fünf Teil­or­geln über einen eige­nen mecha­ni­schen Spiel­schrank. Infol­ge­des­sen wird der Spiel­tisch von der zustän­di­gen Ber­li­ner Orgel­bau­werk­statt Karl Schu­ke aus­ge­baut, nach Ber­lin trans­por­tiert, und dort auf Vor­der­mann gebracht. Eine zeit­in­ten­si­ve Akti­on im Zuge der Chor­or­gel­sa­nie­rung, unter der Lei­tung von Orgel­bau­er Jür­gen Magie­ra. Er hat Ste­fa­nie Hin­ter­mayr die Details dazu direkt vor Ort im Ste­phans­dom erklärt und gezeigt:

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Der Spieltischausbau konkret

Der Spiel­tisch der Chor­or­gel geht auf Rei­sen“ nach Ber­lin, zur Orgel­bau­werk­statt Karl Schu­ke. Zum Trans­port wird er in sei­ne Ein­zel­tei­le zer­legt. Der Spiel­tisch wird umge­ar­bei­tet, um dem neu­en Orgel­kon­zept gerecht zu wer­den und einen moder­nen Stand der Tech­nik zu errei­chen“, erklärt Magie­ra. Kon­kret heißt das: Die Kla­via­tu­ren wer­den aus­ge­baut und reno­viert, und alle Ein­zel­tei­le, die für die Klang­far­ben aus­schlag­ge­bend sind, ent­spre­chend erneu­ert. Sechs Wochen dau­ert allein der Umbau des Spiel­tischs, die Reno­vie­rung der Chor­or­gel ca. drei Monate.

Die zeitintensive Orgelsanierung

Fünf Jah­re sind für die Sanie­rung der gesam­ten Dom­or­gel ange­setzt. Und die­ser Zeit­ho­ri­zont ist allein schon des­halb ein­leuch­tend, wenn man die gigan­ti­schen Dimen­sio­nen der welt­größ­ten Kir­chen­or­gel betrach­tet. Sie zählt mit ihren fünf Teil­or­geln ins­ge­samt 17.974 Pfei­fen, und der Gene­ral­spiel­tisch auf der Orgel­em­po­re gan­ze 233 Regis­ter. Es gibt zahl­rei­che elek­tro­ni­sche Ver­bin­dun­gen, die zwin­gend berück­sich­tigt wer­den müs­sen. Und das ist auch der zwei­te Haupt­grund für die Sanie­rungs­dau­er von 5 Jah­ren: die Tech­nik. Aktu­ell befin­det sich die Dom­or­gel tech­nisch auf dem Stand von vor 40 Jah­ren, als sie (1978 bis 1981) klang­lich umge­stal­tet wur­de. Durch die Gene­ral­sa­nie­rung jetzt wird sie auf den neu­es­ten tech­ni­schen Stand gebracht. Die vor­ge­se­he­ne neue Anla­ge ist, bedingt durch die Berück­sich­ti­gung neu­es­ter tech­ni­scher Ent­wick­lun­gen, auch wesent­lich kom­for­ta­bler für den Orga­nis­ten“, erklärt Magie­ra einen wei­te­ren Positiveffekt.

Die zukünftige Domorgel

Das Ziel der Orgel­sa­nie­rung ist eine klang­li­che Annä­he­rung an ihren Ori­gi­nal­zu­stand von 1928, der Stein­mey­er-Orgel“, betont Magie­ra. Die tech­ni­sche Über­ar­bei­tung ist des­halb erfor­der­lich, um für die nächs­ten Jahr­zehn­te Betriebs­si­cher­heit und Kom­fort zu gewähr­leis­ten. Und eine Ver­grö­ße­rung der Orgel ist auf­grund der Grö­ße des Doms und sei­ner kir­chen­mu­si­ka­li­schen Bedeu­tung auch ange­zeigt.“ Die Orgel wird schließ­lich um ein drei­ge­teil­tes Solo­werk und ein klei­nes Chor­be­gleit­werk erwei­tert. Die bei­den neu­en Bal­kon­or­geln wer­den nach Abschluss der Chor­or­gel­sa­nie­rung als Nächs­tes in das Kir­chen­schiff ein­ge­baut. Danach wer­den die Epis­tel- und die Evan­ge­li­en­or­gel saniert. Die Haupt­or­gel auf der Orgel­em­po­re wird erst zum Schluss als Letz­tes erneu­ert. Plan­mä­ßig im Jahr 2025 wird die erneu­er­te, erwei­ter­te und tech­nisch hoch­mo­der­ne Dom­or­gel, mit neu­em tech­nisch-klang­li­chem Kon­zept (ange­lehnt an das Klang­kon­zept der Stein­mey­er-Orgel von 1928), zum ers­ten Mal zu hören sein.

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