Das glauben wir

Exerzitien im Alltag - 4. Woche

Redaktion am 15.03.2021

20200703 135951 Foto: Gudrun Weigl

Gelobt seist du, mein Herr, durch jene, die verzeihen um deiner Liebe willen und Krankheit ertragen und Drangsal. Selig jene, die solches ertragen in Frieden, denn von dir, Höchster, werden sie gekrönt werden.

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1. Impuls: Wahrnehmungsübung als Gebet

Ich stel­le mich vor einem Spie­gel hin,
neh­me mich wahr, mein Gesicht, mei­nen Kör­per, mein Aus­se­hen…
Ich ver­su­che mei­ne Stim­mung und mei­ne Gefüh­le wahr­zu­neh­men.
Ich war­te, bis ich mich gut sehen‘,
an-sehen, anneh­men kann;
so wie ich gera­de bin.
Ich sage inner­lich –ja- zu mir.
Ich ver­wei­le Blick für Blick
Und schen­ke mir ein Lächeln,
das mir sagt: Es ist gut, so wie du bist!“

Übun­gen für die Woche
• Ich neh­me mich immer wie­der äußer­lich und inner­lich wahr, wie ich da bin.
• Ich ver­su­che die Gestimmt­heit mei­ner Mit­men­schen bewuss­ter wahrzunehmen.

2. Impuls: Gebet von Clemens Herbst (nach: Peter Müller, Fasten, München 1990)

Herr, gib uns einen gro­ßen Span­nungs­bo­gen,
damit wir die Span­nun­gen in uns aus­hal­ten kön­nen:
die Span­nung zwi­schen Wunsch und Wirk­lich­keit
zwi­schen Wol­len und Kön­nen,
die Span­nung zwi­schen Bösem und Gutem,
die Span­nung zwi­schen Selbst­sucht und Selbst­lo­sig­keit…
Unser Span­nungs­bo­gen hält oft die Span­nung nicht aus,

weil wir den Bogen nicht ent­wi­ckelt und gestrafft haben.
Weil wir den Bogen manch­mal über­spannt haben.

Herr, gib uns einen lan­gen Span­nungs­bo­gen,
damit wir die Span­nun­gen in uns aus­hal­ten kön­nen
und nicht Gefahr lau­fen, dass unser Leben schei­tert,
dass unse­re Zie­le und Idea­le ent­glei­ten oder ver­blas­sen
und dass wir uns in bil­li­ge Mit­tel­mä­ßig­keit ver­lie­ren.

Herr, schla­ge du den Bogen zwi­schen uns und dir,
den Bogen zwi­schen Licht und Fins­ter­nis,
den Bogen zwi­schen Gefähr­dung und Heil,
den Bogen über den Wogen unse­res All­tags,
den Bogen über unse­rem begrenz­ten Hori­zont,
den Bogen über alle Gren­zen und Gren­zen­lo­sig­kei­ten.

Span­ne dei­nen Regen­bo­gen der Hoff­nung über uns,
in dem DU uns sicht­bar und nahe wirst mit dem Zei­chen dei­nes Kreu­zes,
das unser Leben durch­kreuzt, damit unser Span­nungs­bo­gen wächst.

Gedan­ken dazu:
Im Leben gibt es immer wie­der Span­nun­gen, aus­zu­hal­ten.
Manch­mal bin ich der Grund von Span­nun­gen und manch­mal kom­men sie auf mich zu.
Ich kann sie oft kör­per­lich spü­ren. Span­nun­gen erfor­dern eine Lösung.

• Gibt es in mir Span­nun­gen, die ich lösen möch­te?
• Man­che kann ich nicht lösen oder zumin­dest nicht so schnell.
Eines aber kann ich, ich kann sie Jesus hin­hal­ten und ihn dar­um bitten.

Gebet
In einem per­sön­li­chen Gebet, das ich hier auf­schrei­be, drü­cke ich dies aus.

3. Impuls: Gebet aus Nordfrankreich 1913 (früher: dem Hl. Franziskus zugesprochen)

O Herr, mach mich zum Werk­zeug dei­nes Frie­dens:
dass ich Lie­be brin­ge, wo man sich hasst,
dass ich ver­zei­he, wo man sich belei­digt;
dass ich ver­bin­de, wo man sich strei­tet;
dass ich die Wahr­heit sage, wo der Irr­tum herrscht;
dass ich die Hoff­nung wecke, wo Ver­zweif­lung quält;
dass ich dein Licht anzün­de, wo Fins­ter­nis regiert;
dass ich Freu­de mache, wo Kum­mer wohnt.

Herr, lass mich mehr danach trach­ten zu trös­ten als getrös­tet zu wer­den;
zu ver­ste­hen als ver­stan­den zu wer­den;
zu lie­ben als geliebt zu wer­den.
Denn wer dahin­gibt, der emp­fängt;
Wer sich selbst ver­gisst, dem wird ver­zie­hen;
Und wer stirbt, der erwacht zum ewi­gen Leben.

Gedan­ken dazu:
Die Welt im Klei­nen und Gro­ßen braucht Frie­den. Jeder wünscht sich Frie­den?
Wo Hass, Belei­di­gung, Streit, Irr­tum, Ver­zweif­lung, Fins­ter­nis und Kum­mer herr­schen, da schreit‘ es nach Frie­den! Die­sem Anruf kann ich ant­wor­ten, indem ich mich sol­chen Situa­tio­nen mit Mut stel­le.
• Ich über­le­ge mir 3 Mög­lich­kei­ten, wie ich in einer sol­chen Situa­ti­on Frie­dens­stif­ter sein kann?

Im 2. Teil des Gebe­tes geht es dar­um, sich sel­ber zurück­zu­neh­men und sich dem ande­ren zu zuwen­den.
• Nur für heu­te will ich mich dar­um bemü­hen, mei­ne Bedürf­nis­se zum Woh­le ande­rer zurückzustellen.

Gebet
Ich bete eine Zei­le die­ses Frie­dens­ge­be­tes den Tag über immer wieder.

4. Impuls: Franziskus und die Versöhnung

Es ist eigen­ar­tig, dass Fran­zis­kus im Son­nen­ge­sang nicht für sei­ne Freun­de,
sei­ne Brü­der und die ihm lieb gewor­de­nen Men­schen dankt. Dabei ist ihm die
Gemein­schaft ganz wich­tig. Der Herr gab mir Brü­der“, sagt er in sei­nem Tes­ta­ment.
Er hat sich sei­ne Gemein­schaft nicht aus­ge­sucht. Er hat sie so genom­men,
wie sie ihm gege­ben und auch zuge­mu­tet wur­den. In sei­ner Regel hat er dem
The­ma Gemein­schaft viel Auf­merk­sam­keit gewid­met. Aber er weiß, dass es nicht
reicht, an den guten Wil­len zu appel­lie­ren. Es reicht auch nicht, das Zusam­men­le­ben
gesetz­lich zu regeln. Es geht im letz­ten um den Geist der Ver­söh­nung. Es
geht dar­um, anzu­er­ken­nen, dass auch das, was wir Lie­be nen­nen, zer­brech­lich,
manch­mal sogar ego­is­tisch ist.
Dar­um preist Fran­zis­kus Gott für jene, die ver­zei­hen um dei­ner Lie­be willen“.

Wenn durch unse­re Lie­be Got­tes Lie­be durch­scheint, dann ist sie ehr­lich und
echt. Dann kön­nen wir eins sein mit den Ande­ren. Lie­be ist es die uns Ein­klang
schenkt!

Gedan­ken dazu:
Der Hl. Fran­zis­kus, war tief davon über­zeugt, dass ech­te geist­li­che und mensch­li­che
Gemein­schaft nur gut gehen und wach­sen kann, wenn jeder dem ande­ren,
um der Lie­be Got­tes wil­len ver­zeiht. Es braucht immer wie­der die Rei­ni­gung des
Her­zens von Miss­gunst, Neid, Ver­let­zun­gen usw., um für Jesus und sein Reich,
frei und offen zu sein.
Ver­söh­nung geschieht dort, wo ich bereit bin, mich für Ver­söh­nung ein­zu­set­zen.
Es ist mehr als Ver­ge­ben!
• Durf­te ich das Befrei­en­de einer Ver­söh­nung bereits erle­ben?
Wie wirkt die­se Erfah­rung in mir noch nach?
• Gibt es mensch­li­che Ver­bin­dun­gen, wo es noch einer Ver­söh­nung bedarf?
Oft sind es nur klei­ne Schrit­te, die mög­lich sind und die nur einen neu­en Anstoß brauchen!

Gebet
Jesus, du bist reich an Erbar­men,
du ver­gibst mir mei­ne Schuld.
Bei dir fin­de ich Ver­ge­bung und Ver­söh­nung.
Lass mich ver­söh­nungs­be­reit sein
und schen­ke mir Mut, mich selbst zu überwinden.

5. Impuls: Wort Gottes - Lk 18,21-22

Da trat Petrus zu ihm und frag­te: Herr, wie oft muss ich mei­nem Bru­der ver­ge­ben,
wenn er gegen mich sün­digt? Bis zu sie­ben­mal?
Jesus sag­te zu ihm: Ich sage dir nicht: Bis zu sie­ben­mal, son­dern bis zu sieb­zig­mal
sie­ben­mal.

Gedan­ken dazu:
Jeman­dem ver­ge­ben heißt nicht gleich, zu ver­ges­sen, was vor­ge­fal­len ist. Das kann nie­mand!
Jesus weist dar­auf hin, dass wir ein­an­der unzäh­li­ge Male ver­ge­ben sol­len. Damit ist nicht gesagt, dass es leicht ist. Es ist oft ein lan­ger Pro­zess, aber es braucht mei­nen Wil­len dazu. Zuerst muss ich einen Weg fin­den, die eige­ne Wut und den Groll los­zu­las­sen, um frei zu wer­den und um man­ches neu sehen zu kön­nen. Ich kann Jesus im Gebet, mei­ne Ver­let­zun­gen hin­hal­ten und ihn um Hei­lung bit­ten.
Er kann mir eine neue Sicht auf das Gesche­hen schen­ken.

• Ich spü­re nach, ob es in mei­nem L eben Kon­flik­te gibt, die ich mit mir her­um­tra­ge und als belas­tend emp­fin­de. Erin­ne­re ich mich an die Ursa­che?
• Ich erzäh­le Jesus, wie sehr ich ver­letzt bin und ver­su­che vor ihm ruhig zu wer­den.
• Ich über­le­ge, was mein Anteil gewe­sen sein könn­te?
Viel­leicht fin­de ich den Mut zu einem k lären­den Gespräch?

Gebet
Jesus, du lehrst mich,
ande­ren immer wie­der zu ver­ge­ben.
Hilf mir inner­lich frei zu wer­den,
und nicht nach­tra­gend zu sein.
Löse mich von Vor­be­hal­ten
und lass mich auf mei­ne Mit­men­schen
wie­der neu zu gehen.

Rückschau auf die 4. Woche:

Ich wer­de ruhig und bete wie­der­ho­lend:
Komm Schöp­fer Geist erfül­le mich mit dei­ner Gegenwart!“

Ich schaue noch ein­mal auf die­se Woche der Exer­zi­ti­en im All­tag zurück.
Wel­cher Impuls, wel­cher Gedan­ke, wel­ches Gebet
hat mich beson­ders bewegt?
Was hat mir gehol­fen, Ruhe und Ver­trau­en zu fin­den?
Wie gelang es mir, die Schöp­fung neu zu sehen
und den Schöp­fer dar­in wahr­zu­neh­men?
Wie habe ich IHN erfah­ren?
Ich las­se die ver­gan­ge­ne Exer­zi­ti­en­wo­che noch­mals in mir da sein.

Per­sön­li­che Noti­zen:
Was ist mir in die­ser Woche beson­ders wich­tig geworden?

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