Das glauben wir

Wie tickt Gott?

Redaktion am 25.03.2022

220327 Predigt Ederer title Foto: Stefanie Hintermayr/pbp

Kaum jemand, der das Gleichnis vom barmherzigen Vater nicht kennt. Anstelle den ausgerissenen und schließlich zurückgekehrten Sohn zu bestrafen, wie es zu erwarten wäre, gibt der Vater voller Freude über dessen Rückkehr ein großes Fest. Diese Barmherzigkeit dürfen wir auch immer wieder von Gott erfahren. Warum, erklärt Generalvikar Josef Ederer in seiner Predigt zum 4. Fastensonntag am 27. März 2022.

Wie tickt Gott? Wor­auf kommt es ihm an? Wie ist er und wie denkt er? Immer wie­der ste­hen wir Men­schen vor die­ser Frage.

Im heu­ti­gen Evan­ge­li­um hören wir, wie die Pha­ri­sä­er und Schrift­ge­lehr­ten sich dar­über auf­re­gen, dass Jesus sich mit Sün­dern abgibt und sogar mit ihnen isst. Da erzählt er Ihnen das uns allen so bekann­te Gleich­nis vom barm­her­zi­gen Vater. Er erzählt vom Sohn, der sein Erbe ein­for­dert und es durch­bringt und der schließ­lich völ­lig geschei­tert im Dreck liegt und bei den Schwei­nen lan­det. Ganz unten, nach­dem er Geld, Anse­hen und sein Gesicht ver­lo­ren hat­te, erin­nert er sich an den Vater. Auch wenn es ihm wohl bru­tal schwer gefal­len ist: Er fasst Mut, kehrt reu­mü­tig zu sei­nem Vater zurück und sagt zu ihm: Vater, ich habe mich gegen den Him­mel und gegen dich ver­sün­digt; ich bin nicht mehr wert dein Sohn zu sein.” Und wie reagiert der Vater? Man könn­te eine Ermah­nung mit Bewäh­rungs­auf­la­gen als Bedin­gung für die Rück­kehr erwar­ten, was ver­ständ­lich gewe­sen wäre. Doch es kommt kei­ne Straf­pre­digt, kei­ne Beleh­rung, kei­ne Demü­ti­gung, son­dern er umarmt ihn, nimmt ihn wie­der als Sohn auf und fei­ert sei­ne Rück­kehr, sein Leben. Mein Sohn war tot und lebt wie­der!” Auch wenn es der älte­re Sohn als unge­recht emp­fin­det: Die Lie­be und die Freu­de des Vaters über die Umkehr und Rück­kehr des Soh­nes las­sen kein Ja, aber …” zu, das macht der barm­her­zi­ge Vater, der für Gott sel­ber steht, deut­lich.

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Für Ver­söh­nung und wirk­li­chen Frie­den braucht es auf Sei­ten des Men­schen, der Feh­ler gemacht hat, die Hoff­nung, dass er, wenn er dazu steht, und wie der ver­lo­re­nen Sohn bekennt: Vater, ich habe mich gegen den Him­mel und gegen dich ver­sün­digt; ich bin nicht mehr wert dein Sohn zu sein.” — nicht ver­nich­tet oder völ­lig gede­mü­tigt wird.

Der Sohn im Evan­ge­li­um hat­te aus sei­ner Bezie­hung und Erfah­rung mit sei­nem Vater die­ses Ver­trau­en, in ande­ren Situa­tio­nen braucht es da oft erst ver­trau­ens­bil­den­de Maß­nah­men. Ver­trau­en heißt auch, sich zu trau­en, zu Feh­lern zu ste­hen und zurück­zu­keh­ren, ohne den völ­li­gen Gesichts­ver­lust befürch­ten zu müssen.

Neh­men wir uns im Klei­nen wie im Gro­ßen am barm­her­zi­gen Vater ein Bei­spiel. Geben wir der lie­ben­den gött­li­chen Barm­her­zig­keit Raum, denn sie allein ermög­licht Neu­an­fang, neu­es Leben, Frie­den, Freu­de und umfas­sen­des Heil. Shalom.

Josef Ede­rer
Gene­ral­vi­kar

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