Bistum

Talk in Max mit Dr. Katrin Brockmöller: Eine Frau der Stärke

Mona Lechner am 27.01.2023

Talk_in_Max_Brockmöller_3 Foto: Mona Lechner / pbp
Theologin Dr. Katrin Brockmüller und Domvikar Andreas Erndl bei "Talk in Max".

„Eine Frau der Stärke - wer findet sie?“ So lautet der Titel eines Buches von Dr. Katrin Brockmöller, die am 26.01.2023 um 19 Uhr zu Gast bei „Talk in Max“ war. Domvikar Andreas Erndl sprach dabei mit der Direktorin des Katholischen Bibelwerks über Wege, Umwege, Beruf und Berufung.

Dem frei­en Gespräch folg­ten zahl­rei­che Fra­gen der über 60 Zuschaue­rin­nen und Zuschau­er. Dar­un­ter befan­den sich auch Men­schen, die Dr. Kat­rin Brockm­öl­ler seit vie­len Jah­ren beglei­ten. Für Andre­as Erndl stell­te die Mode­ra­ti­on des Abends eine Pre­mie­re dar. Musi­ka­li­sche Umrah­mung erhielt die Ver­an­stal­tung durch Son­ja Lenz-Gabri­el und Klaus Weger­bau­er mit Gesang und Piano.

Immer wenn ich gesagt habe, ich bin ange­kom­men, kam es doch wie­der ganz anders. Aber gera­de bin ich sehr zufrieden.”

Dr. Katrin Brockmöller, Direktorin des Katholischen Bibelwerks

Der Lebens­weg ist meist ein Span­nungs­feld mit über­ra­schen­den Wen­dun­gen. So auch bei Dr. Kat­rin Brockm­öl­ler, Theo­lo­gin und ers­te weib­li­che Lei­te­rin des Katho­li­schen Bibel­werks. Eine Posi­ti­on, für die bis­her Pries­ter von ihren Diö­ze­sen frei­ge­stellt wor­den waren. Die gebür­ti­ge Nie­der­baye­rin stand dem Kon­zept der Ver­an­stal­tung mit Offen­heit gegen­über. Auf die­sen Abend habe ich ganz anders als sonst nichts vor­be­rei­tet. Das eige­ne Leben hat man ja ohne­hin immer dabei.“ So ging es spe­zi­ell um Punk­te, an denen sich das Leben in beson­de­rer Wei­se verdichtete.

Eine Erst­be­geg­nung mit der Bibel fand im Reli­gi­ons­un­ter­richt der Bene­dik­ti­ner­ab­tei Schwei­klberg statt. Mehr über die Bibel wis­sen zu wol­len, ent­stand als Reak­ti­on auf die Aus­sa­ge des Reli­gi­ons­leh­rers, für das Ver­ständ­nis der Hei­li­gen Schrift müs­se man stu­diert haben. Das lässt sich doch ändern“, so Dr. Kat­rin Brockm­öl­ler. Spä­ter las sie Bibel­co­mics und fand vor allem im The­ma Tod und Auf­er­ste­hung Jesu“ Hoff­nung und Trost. In der katho­li­schen Land­ju­gend beschäf­tig­te sich die Theo­lo­gin inten­si­ver mit der Bibel und konn­te fest­stel­len, dass ihre per­sön­li­chen Fra­gen und Lebens­um­stän­de mit der Bibel inter­agie­ren. Die­se Erfah­rung führ­te schließ­lich zur Ent­schei­dung, beruf­lich in Rich­tung Theo­lo­gie zu gehen.

So wur­de sie zur Pas­saue­rin, als sie ihr Stu­di­um an der katho­li­schen Fakul­tät begann. Zuerst woll­te Dr. Kat­rin Brockm­öl­ler Pas­to­ral­re­fe­ren­tin wer­den, ent­schied sich dann jedoch anders. Bestärkt durch das ein­jäh­ri­ge Stu­di­um in Jeru­sa­lem, das im inter­re­li­giö­sen Zusam­men­spiel fas­zi­nier­te, begann sie ihre Pro­mo­ti­on und arbei­te­te an der Uni­ver­si­tät Pas­sau als wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin. Durch den Wunsch, wie­der mehr im Bil­dungs­be­reich ein­ge­setzt zu sein, gelang­te sie als Refe­ren­tin an die Lan­des­volks­hoch­schu­le Niederalteich.

Zur Lim­bur­ge­rin wur­de Dr. Kat­rin Brockm­öl­ler, als sie sich ent­schied, den Fokus wie­der ver­stärkt auf Theo­lo­gie zu setz­ten. Sie nahm eine Stel­le am Theo­lo­gisch-Pas­to­ra­len Insti­tut Mainz für Fort- und Wei­ter­bil­dung an und war für Bibel, Öku­me­ne und Team­bil­dung zustän­dig. Zudem erfolg­te in die­ser Zeit eine Aus­bil­dung zur Pas­to­ral­re­fe­ren­tin, die für die Tätig­keit im Bis­tum not­wen­dig gewor­den war.

Die Beru­fung hat mich im Jahr 2014 schließ­lich nach Stutt­gart gebracht.“ Die Tat­sa­che, dass die Theo­lo­gin bereits in meh­re­ren Bis­tü­mern Erfah­run­gen gesam­melt hat, war neben ihrem wis­sen­schaft­li­chen und deut­lich spür­ba­ren spi­ri­tu­el­len Zugang zur Bibel das aus­schlag­ge­ben­de Ein­stel­lungs­kri­te­ri­um für die über­re­gio­na­le Auf­ga­be als Direk­to­rin des Katho­li­schen Bibel­werks. Das Bibel­werk, wel­ches die­ses Jahr sei­nen 90. Geburts­tag fei­ert, über­nimmt die Auf­ga­ben einer Bibel­pas­to­ra­len Arbeits­stel­le der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz und ver­legt zahl­rei­che Zeit­schrif­ten. Kon­kre­te Pro­jek­te sind die Her­aus­ga­be von Bibeln, Lek­tio­na­ren und Gebets­bü­chern in leich­ter Sprache.

Wenn dei­ne Bibel aus­ein­an­der­fällt, tut es dein Leben nicht.”

Domvikar Andreas Erndl

In der Bibel lese sie ent­we­der in einem Bibel­kreis, im Rah­men ihrer Arbeit beim Katho­li­schen Bibel­werk oder ganz für sich. Allei­ne in der Bibel zu lesen ist mei­ner Ansicht nach am schwers­ten, dar­um gebe ich Anlei­tung dafür, wie es doch gelin­gen kann. Ein Weg, den ich in mei­nen Büchern beschrei­be, bie­tet der Text selbst in Form einer alter­na­ti­ven Gemeinschaft.“

Mut sprach Dr. Kat­rin Brockm­öl­ler den Zuschaue­rin­nen und Zuschau­ern abschlie­ßend im Hin­blick auf das Lesen der Bibel zu. So sol­le man kein schlech­tes Gewis­sen haben, wenn man nicht so häu­fig in der Bibel liest, wie man ger­ne wür­de. Statt­des­sen kön­ne der Fokus auf den Tei­len lie­gen, die man bereits gele­sen hat.

Den ganzen Talk sehen bei NIEDERBAYERN TV:

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