Auf Wunsch von Bischof Stefan Oster werden die Jugendlichen in der Diözese drei Jahre später gefirmt als früher. Fünf Schüler aus der Rottaler Kreisstadt erzählen, wie sie dazu stehen und was ihnen eines der sieben Sakramente bedeutet. Beim Gespräch offenbart sich: Alle eint, dass sie ihren Glauben als Teil einer großen und starken Gemeinschaft erleben.
Junge Gläubige erklären, warum sie das Sakrament der Firmung empfangen wollen – Umfassende Vorbereitung
Bis Oktober steigen in neun Pfarrgemeinden im Landkreis Rottal-Inn, die zum Bistum Passau gehören, die diesjährigen Firmungen. Daniela Barnert (16) ist am Samstag, 9. Juli, in Dietersburg bei Domkapitular Dr. Anton Spreitzer an der Reihe. Die fleißige Kirchgängerin glaubt felsenfest: „Es gibt keine andere Wahl.“ Allerdings fände sie das Firmen mit zwölf Jahren besser. Grund: „Da wäre unsere jetzt vierköpfige Gruppe sicher größer.“ Und genau diesen Punkt bedauern neben der Jugendlichen aus Nöham auch die vier anderen Neuntklässler vom Gymnasium Pfarrkirchen.
So findet Hanna Meiereder (15) „schade, dass bei der Firmung weniger dabei sind als noch bei der Kommunion“. Aber: „Wenn es jemanden nicht wichtig ist, kann man nichts machen.“ Sie selbst sieht die Firmung „als Tag, den man nur einmal im Leben begeht“. Den späten Zeitpunkt findet Hanna in Ordnung: „Ich verstehe jetzt mehr als mit zwölf Jahren.“
Zusammen mit der Jugendlichen aus Brombach firmt Domkapitular Christian Altmannsperger in Bad Birnbach am Samstag, 2. Juli, gut 20 junge Gläubige. Bei fünf Vorbereitungstreffen gefiel Hanna neben dem gemeinsamen Singen am besten, einen Film über eine Bibelstelle zu drehen. Hanna: „Es geht darum, wie Pfingsten die Flammen kommen, und jeder die Sprache des anderen versteht.“ Mit ihrem aktiven Einsatz für die Kirche führt die bibelfeste Ministrantin eine Familientradition fort.
Auch Paul Huber (15) gehört zu den „Minis“, allerdings in Triftern. Er glaubt: „Gott hat die Macht über alles und ist gütig.“ Die Jugendlichen im dortigen Pfarrverband wird Domkapitular Altmannsperger bereits am 21. Juni den Heiligen Geist offenbaren. Über das erste der fünf Vorbereitungstreffen mit sieben Firmlingen der Pfarrgemeinde berichtet Paul: „Zunächst haben wir uns die eigenen Stärken bewusst gemacht.“ Eine Art Schnitzeljagd brachte das örtliche Gotteshaus St. Stephanus näher. „Jetzt weiß jeder, wo und was der Ambo ist“, so Paul.
Das Basteln der Osterkerzen gefiel dem Tüftler am besten. Im Anschluss daran gab es nicht den Leib Christi, sondern Pizza. Ansonsten liegen die samstäglichen Treffen so, dass die Firmlinge zum Abschluss um 19 Uhr gemeinsam zum Gottesdienst pilgern. Gerne ministriert Paul. „Da sitze ich nicht nur da, sondern mache mit.“ Mit langem Atem schwenkt er das Gefäß mit Weihrauch.
Dass sich Anna Gillmeier (15) firmen lässt, steht für sie außer Frage. Schließlich kommt die Jugendliche aus Triftern aus einer religiösen Familie und zeigt sich sicher: „Zu Gott zu beten gibt mir Hoffnung, wenn ich nicht mehr weiter weiß.“ An der Gemeinschaft teilzuhaben, verleihe Kraft. Außerdem hofft Anna, nach der Firmung selbst einmal Taufpatin zu werden.
Ebenso in Triftern wird Stefan Adler (15) auf das Firmen vorbereitet. Grundsätzlich glaubt er, „dass Gott einen Schutzengel schickt, damit nichts passiert“. Alles verhindern könne er allerdings nicht. Zudem gibt der Schüler zu bedenken: „Ich bin getauft und habe Kommunion gehabt, da gehört es dazu, auch den Heiligen Geist zu empfangen.“ In der Tat handelt es sich um die drei Initiationsriten der katholischen Kirche. Neben dem anstehenden Gottesdienst am jeweiligen Firmtag hoffen alle natürlich auch auf ein unvergessliches Familienfest.
Text: Von Herwig Slezak
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