Das Drei-Phasen-Modell
Ganzheitliche Vorbereitung: Ein pastorales Gesamtkonzept in 3 Phasen führt hin zur Firmung ab 16 Jahren. Eine neue Art der Firmvorbereitung, bei der die Kinder und ihre Eltern ab der Erstkommunion abgeholt und begleitet werden.
3 Phasen – eine pastorale Gesamtschau
Die Firmvorbereitung soll zukünftig eingebunden sein in ein pastorales Gesamtkonzept, das die Kinder und ihre Eltern ab der Erstkommunion begleitet. Hierbei unterscheiden wir drei Phasen:
Die Phase 1 beginnt unmittelbar nach der Erstkommunion und zielt ab auf die Altersgruppe der 9 bis 11-Jährigen.
In der Phase 2 sollen Jugendliche von 12 bis 14 Jahren erreicht werden.
Die Angebote in diesen beiden Phasen sind für die Kinder und Jugendlichen nicht verpflichtend. Sie sind jedoch wegbegleitend auf die Firmung hin. Zugleich verpflichten sich jedoch die Pfarrverbände und die Handelnden der Seelsorge, sich um der Kinder und Jugendlichen willen nach ihren Möglichkeiten einzubringen.
Die Phase 3 dagegen stellt die eigentliche Vorbereitung auf das Sakrament der Firmung dar und ist für die Jugendlichen, die dann zwischen 15 (der/die Jugendliche wird in diesem Jahr 15) und 16 Jahre (der/die Firmkandidat/in wird in diesem Jahr 16) alt sind, verpflichtend.
Es kann auch geschehen, dass jemand erst mit 16 Jahren sich für die Firmvorbereitung entscheidet und dann mit 17 Jahren oder später gefirmt wird.
Zu jeder Phase hat eine Teilgruppe des Runden Tisches ein Konzept erarbeitet, an dem sich die Arbeit in den Pfarrverbänden orientieren können.
Phase 1: Nach der Erstkommunion bis zum 11. Lebensjahr
Konkret kann im Pfarrverband Folgendes passieren:
In Phase 1 stehen vorliegende Elemente als Orientierungshilfe im Fokus des pastoralen Bemühens.
Kinderbibeltag
Er soll für die Kinder einen Erfahrungsraum eröffnen, in dem sie Jesus und seiner Botschaft begegnen können. Im eigenen Erleben aktualisieren und konkretisieren sich für die Kinder die Erfahrungen der biblischen Erzählungen. Der Kinderbibeltag mündet zeitnah in einen Familiengottesdienst.
Kinderkreise
In der Altersstufe von 9 – 11 Jahren werden Kinder eigenständiger und haben viele Lebens- und Glaubensfragen. Darin wollen sie ernst genommen werden. Im Kinderkreis wird dies ermöglicht und eingebettet in hilfreiche und positive Rituale des Glaubens. Diese sollen den Kindern als Ressource im Alltag zur Verfügung stehen.
Elternsupport
In diesem Alter sind in alle pastorale Maßnahmen immer die Eltern mit einzubeziehen. Aus diesem Grund gibt es auch ein Angebot, das sich bestärkend und unterstützend an die Eltern richtet. Hier liegt ein Schwerpunkt, dass Eltern und Kinder gemeinsam religiös sprachfähig sein können.
Konzepte für diese Angebote werden vom Referat “Ehe Familie Kinder” erarbeitet und bei Multiplikatoren-Schulungen an die Verantwortlichen und ihre ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weitergegeben. Zum einen empfiehlt sich in dieser Phase der Umgang mit einer geeigneten Kinderbibel und die Nutzung des „YOUCAT for Kids. Katholischer Katechismus für Kinder und Eltern“. Letzterer wird mit einem beigelegten Wort des Bischofs für das Bistum Passau angeboten werden.
Eine notwendig-vorausschauende Sorge wird es in dieser Phase ebenfalls sein, sich um die Gewinnung von Ehrenamtlichen, die in den kommenden Jahren in einem Firm-Team mitarbeiten wollen, zu bemühen.
Auf dem Weg zur Firmung - hier finden Sie Artikel zum Thema:
Phase 2: Vom 12. bis zum 14. Lebensjahr
Für diese Phase 2 werden folgende Inhalte angeboten:
Informationsabend für die Eltern
In manchen Familien herrscht noch Unklarheit bezüglich des neuen Firmmodells. Diese kann bei einem Elternabend ausgeräumt werden. Ein guter Zeitpunkt für einen Elternabend könnte zwischen Schuljahresbeginn und den Herbstferien des 6. Schuljahres sein.
Gemeinschaftswochenende/‑tag
Da die Jugendlichen in diesem Altersspektrum über viele Schulen verstreut sind, empfiehlt sich für die Phase 2 eine Kennenlern-Veranstaltung für die Jugendlichen in Form eines Gemeinschaftswochenendes oder ‑tages, bei dem sie Freude an der Gemeinschaft und Motivation für weitere Angebote entwickeln. Ein Gemeinschaftswochenende wird in der gleichen Weise vom Bischöflichen Jugendamt gefördert wie die bisherigen Firmgemeinschaftstage.
Spiri-Tag
Alle Jugendlichen aus dem Pfarrverband, werden zu einem Tag oder Halbtag im Jahr eingeladen. Der Spiri-Tag bietet den Jugendlichen verschiedene Möglichkeiten, sich mit ihrem Glauben auseinanderzusetzen (Musik, Katechesen, Workshops usf.) und diejenigen besser kennenzulernen, die mit ihnen auf dem Weg in Richtung Firmung sind. Dieses Treffen eröffnet auch die Möglichkeit, auf Veranstaltungen in der nächsten Zeit hinzuweisen und diese bei den Jugendlichen zu bewerben.
Projekte
Erfahrungsgemäß lassen sich junge Leute in diesem Alter nur schwerlich für eine kontinuierliche Gruppenarbeit gewinnen. Deshalb spielt in dieser Phase Projektarbeit eine wichtige Rolle, die sich am besten mit Kooperationspartnern wie der Caritas, den Kirchlichen Jugendbüros, den katholischen Jugendverbänden oder den geistlichen Gemeinschaften umsetzen lässt. Bei einer Jugendseelsorgetagung im Haus der Jugend in Passau, wurden Ideen für detaillierte Modelle angedacht. Auch künftig werden hilfreiche Modelle zur Verfügung gestellt werden.
Gerade in dieser Phase 2 empfiehlt es sich, überörtlich zu arbeiten. Die Kirchlichen Jugendbüros sind hierfür kompetente und hilfsbereite Ansprechpartner. Empfohlen sei auch in dieser Phase die Arbeit mit der Heiligen Schrift und dem YOUCAT.
Phase 3: Beginn der Firmvorbereitung mit 15 und Firmung mit 16 Jahren
In Phase 3 beginnt die eigentliche Firmvorbereitung. Parallel dazu laufen die Angebote der Phase 1 und 2 weiter. Die Termine für die Treffen müssen gut mit den Firmbewerbern/innen abgestimmt werden. Ein „Kursbuch“ bestätigt die Teilnahme.
Verantwortliche vor Ort haben jedoch in Gesprächen auf den Charakter der freien Entscheidung hingewiesen und die Eigenverantwortung der Firmkandidaten/innen betont. Sie wollen daher auf ein Kursbuch verzichten. Diese Entscheidung fällt sinnvollerweise vor Ort.
In der Phase 3 sind folgende Eckpunkte für die Firmbewerber/innen verpflichtend:
Informationsabend für Firmbewerber, Eltern und Paten/Patinnen
Es empfiehlt sich, auch in dieser Phase die kommenden Schritte mit den genannten Personen gut zu kommunizieren. Gerade in dieser Lebensphase der Loslösung von den Eltern kommt dem Paten oder der Patin eine wichtige Rolle zu. Deshalb sollen die Firmbewerber/innen zu einer klugen Wahl ihrer Patin oder ihres Paten ermutigt werden.
Persönliche Anmeldung zur Firmvorbereitung und Gespräch mit dem Pfarrer oder einer Mitarbeiterin/einem Mitarbeiter in der Seelsorge
Mit diesem Schritt soll die bewusste Entscheidung des/der Firmbewerbers/in unterstrichen werden, den Weg zur Firmung gehen zu wollen. Dieses Gespräch kann unmittelbar vor der Firmung wiederholt werden.
Teilnahme an einer Firmkatechese
Hier auf der Website angebotene Kursinhalte können in allen Pfarrverbänden als orientierende Grundlage für die Firmvorbereitung dienen.
Erlebnis-Projekte des Glaubens
Die Jugendlichen sollen dazu motiviert werden, an Kernangeboten der kirchlichen Jugendarbeit wie Gruppenleiterkurs, Jugendwallfahrt nach Altötting, Fahrt nach Taizé, Fest der Jugend in Salzburg, Nacht der Lichter, Nightfever … teilzunehmen. Auch sollen im Vorausblick auf die Firmung Jugendliche gewonnen werden, an einer künftigen Firmvorbereitung mitzuwirken.