Bistum

Hochkarätige Sonderschau eröffnet

Redaktion am 25.04.2023

Papsthaus Ettl 3 Foto: Monika Kleiner

Bei der gut besuchten Vernissage zur neuen Sonderausstellung im Papstgeburtshaus mit Werken des 2014 verstorbenen bayerischen Künstlers Georg Ettl bekamen die Kunstinteressierten am 23. April einen tiefgründigen Einblick in dessen Schaffen und die Biografie. Sie trägt den Titel: „Dann schließ ich mich wie ein Mönch in meine Zelle ein und schaffe“

Nach Gruß­wor­ten von Dr. Franz Harin­ger, dem theo­lo­gi­schen Lei­ter des Geburts­hau­ses, führ­te der Bru­der des Künst­lers, Hubert Ettl aus Viech­tach, in das inter­na­tio­nal aner­kann­te Werk Georg Ettls ein, auch in einem Kurz­film über und mit dem Künst­ler und bei einem Rund­gang durch die Son­der­schau. Dr. Franz Harin­ger sprach von einer mini­ma­lis­ti­schen Fül­le, die zum Schmun­zeln bringt.“ Die Aus­stel­lung zeigt 30 aus­ge­wähl­te Wer­ke: Bil­der, Skiz­zen, Skulp­tu­ren, Holz­schnit­te, Steck­fi­gu­ren und Dru­cke auf Stoff. Der Künst­ler hat es per­fekt beherrscht, Mini­ma­lis­mus und Barock in sei­ner Kunst zu vereinen.

Georg Ettl hat sei­ne baye­ri­schen Wur­zeln nie ver­lo­ren, obwohl er lan­ge in den USA und die meis­te Zeit sei­nes Lebens in Viersen/​NRW gelebt hat. Eines sei­ner größ­ten Wer­ke ist zwei­fel­los die Hei­lig-Geist-Kir­che in Neuss/​NRW, deren Altar- und Kir­chen­in­nen­raum er in den 1990er kom­plett aus­ge­stal­tet hat. Eini­ge Skiz­zen hier­für sind in Marktl zu sehen. Das Mot­to der Son­der­aus­stel­lung ist ein Zitat aus einem Brief des Künst­lers an sei­nen Bru­der Hubert im Novem­ber 1969, in dem er über den Viet­nam­krieg schreibt und über die Mas­sa­ker der US-Sol­da­ten dort — und dass er sich oft wie ein Don Qui­chot­te vorkomme.

Georg Ettl, der 1940 in Nit­ten­au in der Ober­pfalz zur Welt gekom­men und auf­ge­wach­sen ist, wan­der­te mit 19 Jah­ren nach Detroit (USA) aus, wo zwei Tan­ten leb­ten. Ettl stu­dier­te dort ab 1960 zunächst Lite­ra­tur, Phi­lo­so­phie und Geschich­te, 1963/64 ein paar Semes­ter an der Sor­bon­ne in Paris, danach Kunst wie­der in Detroit. Hier arbei­te­te er neben sei­nem Stu­di­um als tech­ni­scher Zeich­ner und Werk­zeug­ma­cher, was gro­ßen Ein­fluss haben soll­te auf sei­ne künst­le­ri­sche Tätig­keit mit exak­ter Kon­struk­ti­on und prä­zi­ser Aus­füh­rung. Mit zahl­rei­chen Aus­stel­lun­gen hat er sich einen Namen gemacht. Nach sei­ner Rück­kehr aus den USA mit der Fami­lie im Jahr 1973 wid­me­te er sich u. a. der Aqua­rell- und gegen­ständ­li­chen Male­rei sowie kom­ple­xen Skulp­tu­ren und Figu­ren. Außer­dem ver­wirk­lich­te er zahl­rei­che Wer­ke im öffent­li­chen Raum und in gro­ßen Archi­tek­tur-Pro­jek­ten. Ab Ende der 1980er, Anfang der 90er Jah­re Kir­chen­ge­stal­tun­gen prä­sen­tier­te er sein künst­le­ri­sches Schaf­fen vor allem auch in Kir­chen­aus­ge­stal­tun­gen. Nach län­ge­rem Lei­den ist er 2014 verstorben. 

Sein Bru­der Hubert Ettl wird auch am Sonn­tag, 18. Juni, um 11 Uhr zu einer Lesung im Papst­haus erwartet.

Text+Fotos: Moni­ka Kleiner

Informationen zur Sonderausstellung

Die Son­der­aus­stel­lung im Papst-Geburts­haus Marktl a.I. läuft jetzt bis zum 4. Okto­ber. Infor­ma­tio­nen zu Anmel­dung und Öff­nungs­zei­ten fin­den Sie auf der Website

YouTube-Film zur Sonderausstellung

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Bistum
21.04.2023

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