Wer mutwillig oder unüberlegt von Häresie spricht oder zum Beispiel die Durchführung des evangelischen Abendmahls niedermacht, gibt nach Ansicht von Bischof Stefan kein Zeugnis des Herrn, «der aus Liebe auch für die gestorben ist, die anders geglaubt haben als Er». Natürlich ringe man um die Wahrheit und um ihre Inhalte: „Aber wir ringen zugleich im tiefen gegenseitigen Respekt vor anderen Überzeugungen“, so Bischof Oster.
„Respekt vor dem, was andere glauben ist mir sehr wichtig!”
Hier der Facebook-Post im genauen Wortlaut:
Meine Lieben, unter dem Post unten zu Taizé und Frère Roger hat sich u.a. eine lebhafte Debatte über die Ökumene entwickelt. Ich möchte an dieser Stelle deutlich sagen: Für mich ist der Respekt vor dem, was andere Christen glauben, sehr wichtig. Und ich habe auch von meinen Geschwistern im Glauben aus anderen Konfessionen nicht wenig gelernt — und lerne immer noch — z.B. aus persönlicher Begegnung aber auch aus wichtiger theologischer Literatur. Wer leichtfertig von Häresie spricht oder zum Beispiel die Praxis des evangelischen Abendmahles despektierlich abkanzelt, gibt damit aus meiner Sicht kein Zeugnis unseres Herrn, der aus Liebe auch für die gestorben ist, die anders geglaubt haben als Er.
Ja, wir ringen um die Wahrheit, um Inhalte, aufrichtig und mit je eigenen Überzeugungen. Aber wir ringen zugleich im tiefen gegenseitigen Respekt vor anderen Überzeugungen. Eine Wahrheit, die nur “im Kopf” vermeintlich “gehabt” wird, sich aber nicht in einem Bemühen um liebende Anerkennung des anderen bemüht, läuft Gefahr nur pharisäisch zu urteilen. Und jemand, der sich jetzt angesprochen fühlt, darf sich fragen, ob sein Herz wirklich offen ist für Begegnung. Daher: Ich möchte solche despektierlichen und ausgrenzenden Kommentare auf dieser Seite nicht lesen.