Neulich habe ich ziemlich viele neue Schlüssel bekommen: für die neue Wohnung und den neuen Briefkasten, für die neue Arbeitsstelle und die Parkschranke. Einige Kirchenschlüssel waren auch dabei und so wie es aussieht, werde ich bald auch neue Autoschlüssel bekommen.
Schlüssel spielen auch in der Zeit des Advents eine Rolle: „Denn verschlossen war das Tor, bis ein Heiland trat hervor“, singt die Kirche in einem alten Adventslied. Und in einer alten Anrufung wird Christus sogar als „Schlüssel“ bezeichnet: „O Schlüssel Davids – du öffnest, und niemand kann schließen, du schließt, und keine Macht vermag zu öffnen.“
In der Adventszeit soll eine versperrte Tür nach der anderen aufgehen. Wir sollen den Schlüssel zu uns selber, aber auch zu den Menschen um uns finden. Nicht immer passt da der vertraute Schlüssel, nicht immer helfen da die bekannten Methoden. Manchmal braucht es geradezu einen neuen Schlüsselbund.
Und über allem steht die Suche nach dem Zugang zum Herrgott. An Weihnachten werden wir feiern, dass Gott selbst die Tür zu seinem Inneren weit aufgemacht hat. Und Jesus Christus ist der Schlüssel dazu. Manche sind schon innen drin und haben diesen Schlüssel bereits in der Hand. Andere stehen neugierig davor und brauchen nur noch einen Türhüter, der ihnen den passenden Schlüssel in die Hand drückt. Und wieder andere sind auf den ersten Blick außen vor, weit weg von Weihnachten, und staunen plötzlich, welche Zugänge und Schlüssel es gibt, um ganz in die Nähe zu kommen.
Text: Dr. Franz Haringer