Bistum

„Ihre Fürbitte möge der Welt Frieden schenken“

Susanne Schmidt am 25.03.2022

Diözesanrat 2022 - Weihe Bild: Susanne Schmidt / pbp

Bischof Stefan Oster weihte am Freitag, den 25.03.2022, Hochfest der Verkündigung des Herrn, in einem feierlichen Gottesdienst Russland und die Ukraine dem Unbefleckten Herz Mariens. Er folgte damit der Einladung von Papst Franziskus. An diesem „Akt der Weltkirche“ nahmen viele Bischöfe, Priester, Ordensleute und Gläubige auf der ganzen Welt und so auch im Bistum Passau teil.

Mehr als ein Monat ist seit dem Beginn des Krie­ges in der Ukrai­ne ver­gan­gen. Die­ser Krieg, der Ter­ror und unsäg­li­ches Leid mit sich bringt, bedroht den Frie­den in Euro­pa und auf der gan­zen Welt. Umso mehr bedarf es des Gebets der Welt­kir­che um Frie­den. Ange­sichts des­sen weih­te Bischof Ste­fan gemein­sam mit den Lai­en­ver­tre­te­rin­nen und ‑ver­tre­tern im Rah­men einer Eucha­ris­tie­fei­er auf der Früh­jahrs­voll­ver­samm­lung des Diö­ze­san­ra­tes die Mensch­heit, ins­be­son­de­re Russ­land und die Ukrai­ne, dem Unbe­fleck­ten Her­zen Mariens“. 


Die Hl. Mes­se eröff­ne­te der Bischof mit den Wor­ten: Wir sind heu­te als Volk Got­tes zusam­men­ge­kom­men und voll­zie­hen die­se Wei­he. Der Herr sagt: Wo Zwei oder Drei in mei­nen Namen bei­sam­men sind, da bin ich mit­ten unter ihnen – heu­te sind Mil­lio­nen zusam­men im Gebet auf der gan­zen Erde mit der Bit­te, dass Frie­den sein möge auf die Für­spra­che der Mut­ter Got­tes “, so der Bischof. Am Ende der Mes­se sprach die Ver­samm­lung gemein­sam das Wei­he­ge­bet und über­gab die bei­den Län­der der Mut­ter des Herrn. 

Mut­ter Got­tes, nimm die­sen unse­ren Wei­he­akt an, den wir mit Ver­trau­en und Lie­be voll­zie­hen. Gib, dass der Krieg auf­hört, und schen­ke der Welt den Frieden.”

aus dem Weihegebet von Papst Franziskus

Auch im Pas­sau­er Ste­phans­dom fand eine Kreuz­weg­an­dacht mit Dom­propst Dr. Micha­el Bär statt, in deren Rah­men das Wei­he­ge­bet gemein­sam mit den anwe­sen­den Gläu­bi­gen gespro­chen wur­de. Damit folg­te er dem Auf­ruf von Bischof Ste­fan, der alle Mit­brü­der im pries­ter­li­chen Dienst und die Gläu­bi­gen des Bis­tums ein­lud, das Gebet an die­sem Tag in einer Hl. Mes­se, einer Andacht oder im per­sön­li­chen Gebet mit­zu­spre­chen und so gemein­sam für den Frie­den in der Welt und beson­ders in der Ukrai­ne zu beten.

Die wei­te­re Ver­samm­lung des Diö­ze­san­ra­tes war von der Fra­ge nach dem Frie­den geprägt. Prof. Dr. Mar­kus Vogt, Lehr­stuhl­in­ha­ber für Sozi­al­ethik in der Uni­ver­si­tät Mün­chen, begann sei­nen Vor­trag mit der Fra­ge nach einer Ethik des Frie­dens. Er bezeich­ne­te den Ukrai­ne-Krieg als neue Epo­che der Welt­ge­schich­te — die rela­ti­ve Sicher­heit der letz­ten sieb­zig Jah­re sei vor­bei. Dies habe sich schon lan­ge durch die Zunah­me von auto­kra­ti­schen Sys­te­men abge­zeich­net. Vogt sah es jedoch als ermu­ti­gen­des Zei­chen, dass die Sank­tio­nen wirk­ten und Aus­wir­kun­gen auf den rus­si­schen Macht­ha­ber hät­ten. Er ist über­zeugt: Selbst, wenn Putin der Ukrai­ne die Sou­ve­rä­ni­tät strei­tig macht, wird er Schwie­rig­kei­ten haben, sie zu beherr­schen und wird die Frei­heit nicht ein­fach besie­gen können.“

Er appel­lier­te an die Zuhö­rer: Ich glau­be, wir waren naiv. Wir sind von einer Situa­ti­on der Sicher­heit aus­ge­gan­gen. Daher glau­be ich, dass wir noch in ande­rer Wei­se wahr­neh­men müs­sen, dass wir eine nach innen und außen wehr­haf­te Demo­kra­tie brau­chen – zur Ver­tei­di­gung der Frei­heit.“ Und wei­ter: Der Preis ist zu hoch, wenn wir sagen, dass wir unse­re Frei­heit auf­ge­ben.“ Vie­le Ukrai­ner wol­len sei­ner Aus­sa­ge nach lie­ber ster­ben als die eige­ne Frei­heit und natio­na­le Iden­ti­tät auf­zu­ge­ben, um ihre Iden­ti­tät in einer men­schen­wür­di­gen Gesell­schaft leben zu kön­nen. Sie ver­tei­di­gen des­halb nicht nur sich, son­dern auch unse­re Frei­heit. Sie ster­ben auch für unse­re Frei­heit“, so Vogt. Daher hät­ten sie ein Recht auf Unterstützung.

Dies soll ein Akt der Welt­kir­che sein, die in die­sem dra­ma­ti­schen Augen­blick durch die Mut­ter Jesu, die auch unse­re Mut­ter ist, den Schmer­zens­schrei aller, die lei­den und ein Ende der Gewalt her­bei­seh­nen, vor Gott trägt. Zugleich ver­traut sie die Zukunft der Mensch­heit der Köni­gin des Frie­dens an.”

aus dem Brief von Papst Franziskus an die Bischöfe

Der Brief des Papstes und das Weihegebet

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