Zwei parallel stattfindende Modellprojekte sorgten kürzlich für Begeisterung bei insgesamt 74 Firmlingen aus dem Landkreis Freyung-Grafenau. In gemeinschaftlicher Runde machten sich die Jugendlichen auf, um sich fernab des Alltags kompakt und spirituell intensiv auf das Sakrament der Firmung vorzubereiten. Organisiert wurden die Fahrten vom Bischöflichen Jugendamt Passau in Zusammenarbeit mit den Kirchlichen Jugendbüros in den Dekanaten des Bistums.
Während in anderen Dekanaten des Bistums jeweils nur eine Fahrt angeboten wurde, konnten aufgrund der großen Nachfrage im Landkreis Freyung-Grafenau gleich zwei Fahrten realisiert werden. Eine Gruppe mit 42 Firmlingen und acht ehrenamtlichen Teamerinnen und Teamern machte sich auf den Weg ins Südtiroler Kloster Neustift bei Brixen. Die Tage dort standen ganz im Zeichen von Gemeinschaft, Glaube und Natur. Kleine Wanderungen durch die malerischen Apfelplantagen, ein Badeausflug und eine Stadtführung durch das historische Brixen sorgten für Abwechslung. Ein besonderer Höhepunkt war die Klosterführung durch Augustiner-Chorherr Maximilian – ein gebürtiger Neuschönauer –, der den Jugendlichen einen lebendigen Einblick in das Klosterleben vermittelte.
Die zweite Gruppe mit 32 Firmlingen und ebenfalls acht Ehrenamtlichen reiste nach St. Gilgen an den Wolfgangsee. Dort erlebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre erste spirituelle Pilgerwanderung auf der Via Nova nach St. Wolfgang. Unterwegs machten sie an mehreren Stationen Halt, um die verschiedenen Sakramente wie Taufe, Beichte, Krankensalbung oder Firmung auf ganz persönliche Weise zu erfahren. Dabei wurde spürbar, wie heilsam diese besonderen Auszeitmomente im Lebenslauf eines Menschen sein können.
Neben der Pilgerwanderung besuchten die Jugendlichen das Europakloster Gut Aich, wo sie sich mit dem Verständnis biblischer Texte beschäftigten. Bereits auf der Hinfahrt machte die Gruppe einen Zwischenstopp im Stift Schlierbach, wo Pater Gabriel – ein ehemaliger Pfarrer aus St. Oswald bei Grafenau – Einblicke in das klösterliche Leben gewährte.
Beide Fahrten endeten mit einer spürbaren Aufbruchsstimmung: Gut vorbereitet, gestärkt durch neue Freundschaften und mit einem vertieften Glaubensverständnis im Gepäck traten die Firmlinge die Heimreise an. Ein Nachtreffen ist bereits geplant – die Vorfreude darauf ist bei vielen jetzt schon groß.
Text und Bilder: Johannes Geier
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Johannes Geier
Jugendseelsorger