
Pater Petrus, der als Fabian Dreyhaupt zur Welt gekommen ist, hat sich am vergangenen Sonntag, zugleich auch der Amtseinführung von Papst Leo XIV., gemeinsam mit seinem Mitbruder Pater Josef im österreichischen Benediktinerstift Admont zum Priester weihen lassen.
Johannes Freitag, der selbst erst am 1. Mai zum Weihbischof der Diözese Graz-Seckau geweiht wurde, spendete den beiden die Priesterweihe in der bis auf den letzten Platz gefüllten Stiftskirche. Freitag griff im berührenden Gottesdienst die Frage nach dem Wesen der „Liebe“ auf, wie sie von Johannes im Evangelium dieses Sonntags beschrieben wurde. Er deutete sie auf den priesterlichen Dienst hin in Gottes Namen für die Menschen von heute. Diesem Dienst unterstellt sich der gebürtige Bremer, der in Wilhelmshafen, Feichten und Altötting aufgewachsen ist. Beide Neupriester hätten in ihrem Leben tief verinnerlicht, worum es im christlichen Glauben gehe: „Sie buchstabieren die Gottesliebe und die Nächstenliebe in ihrem Alltag aus“, so Abt Gerhard Hafner. Weiter sagt er: „Pater Josef und Pater Petrus sind natürlich unterschiedliche Persönlichkeiten. „Beide werden sicherlich in der Seelsorge gut für ihre Mitmenschen da sein.“

Weg der Berufung
Doch war der Weg des heute 28jährigen bis zu diesem Festtag lang. Als Drittklässler in Feichten wurde er von Pfarrer Johannes Willeitner in Feichten getauft, um die Erstkommunion empfangen zu dürfen. Danach war er viele Jahre lang als Ministrant und dann auch als Oberministrant in Feichten, später zusätzlich in St. Magdalena in Altötting tätig. Nach seiner Erstkommunion haben sich auch die Eltern Ines und Andreas in einer Osternacht von Pfarrer Michael Witti taufen und firmen lassen – an ihrer Seite Fabian als Ministrant.
Er tauchte tiefer in den Glauben ein und wechselte ins Studienseminar im oberpfälzischen Fockenfeld und hat dort sein Abitur erfolgreich abgelegt. Der Wunsch Priester zu werden wurde größer. Jedoch zog es ihn nicht ins diözesane Priesterseminar nach Passau. Er entschied sich für ein Kloster, trat ins Stift Göttweig den Benediktinern bei und wählte sich den Ordensnamen Petrus. Doch dort blieb er nicht und wechselte in die Steiermark, nach Admont, wo ihm die Lebensweise und die vielen Mönche, auch in seinem Alter entgegenkam. Nach der „Ewigen Profess“, mit der er sich auf Lebenszeit an die Gemeinschaft von Admont band, wurde er dort zum Diakon geweiht. Doch neben seinem Leben als Klosterbruder studierte er mit Begeisterung Theologie in Salzburg. Nach dem Abschluss des Magisterstudiums promovierte Pater Petrus im Fach Liturgiewissenschaft und erwarb damit den Doktortitel. Damit ist Pater Petrus der einzige aus der Diözese Passau, der sich heuer zum Priester weihen lässt und ist stolz darauf.
Die Seelsorge ist ihm eine Herzensangelegenheit und nicht nur bloße Pflichterfüllung. Er sammelt am Stiftsgymnasium und in den vom Stift betreuten Pfarrgemeinden praktische Erfahrungen.

Primiz in Feichten
Weil mit jeder Priesterweihe auch eine Primiz einhergeht, wird Pater Petrus am Sonntag, 29. Juni nach Feichten kommen und diese Heimatprimiz am Hochfest „Peter und Paul“ in der Pfarr- und Wallfahrtskirche feiern. Um 9.30 Uhr ist Aufstellung zum Kirchenzug an der Festhalle neben der Turnhalle, um 10 Uhr Festgottesdienst. Im Anschluss geht es zurück in die Festhalle zum gemeinsamen Mittagessen. Um 16 Uhr wird der Tag mit einer Vesper und dem Einzelsegen in der Pfarrkirche abgeschlossen. Hierzu sind alle herzlich eingeladen.

Text: Tine Limmer / Bilder: Bild: Christoph Draxl / Stift Admont