
Im Rahmen des ersten UNESCO-Projekttages machten sich die Schülerinnen der Passauer Gisela-Schulen zusammen mit ihren Lehrkräften auf, um gemeinsam Brücken zu bauen. Als eine von weltweit 12.000 UNESCO-Schulen nahm die Schulfamilie das Motto „Für den Frieden! #HändeReichen #BrückenBauen“ auf und gestaltete dazu ein vielfältiges Programm, prall gefüllt mit verschiedenen Aktionen. Dabei wurden nicht nur Kistenbeete gebaut, Märchen geschrieben und die Gebärdensprache erlernt – eine Gruppe von Schülerinnen baute in Kooperation mit der Gemeindecaritas sogar wortwörtlich eine Brücke.
Als UNESCO-Schulen haben sich die Gisela-Schulen dazu verpflichtet, demokratische Werte, Nachhaltigkeit und Partizipation im Schulalltag erlebbar zu machen. Alle zwei Jahre findet darüber hinaus ein besonderer Projekttag statt. „Für uns gilt es heute zunächst einmal, den UNESCO-Geist kennenzulernen und zu schauen, was es heißt, Brücken zu bauen, auch über verschiedene geschichtliche Epochen hinweg“, beschreibt Schulleiter Dr. Markus Eberhardt das Ziel dieses ersten Projekttags. Neben einem Blick in die Historie dürfe aber auch der Bezug zur Jetzt-Zeit nicht fehlen. Eberhardt weiter: „Wir leben in einer Welt, die immer mehr von Spaltung und Egoismus geprägt ist. Da ist es ganz wichtig, Brücken zu bauen – innerhalb der Gesellschaft, zwischen den Nationen, zwischen arm und reich, aber auch zu Menschen mit Handicap.“
Um diesen dadurch sehr vielfältigen Themenkomplex umfänglich bearbeiten zu können, spielte sich der Projekttag unter der Organisation der Lehrerinnen Carolin Brandl und Julia Grimms nicht nur auf dem Schulgelände ab, sondern auch auf Exkursionen in der Stadt und darüber hinaus. In ihrer Klassengemeinschaft durften die Schülerinnen kreativ werden, zum Beispiel beim Bauen von Kistenbeeten, in der Schreibwerkstatt oder beim Musizieren. Wieder andere begaben sich auf eine Stadtführung durch die Altstadt, unter anderem auf den Spuren des Welterbes. Noch weiter weg zog es schließlich eine Gruppe von Pilgerinnen und die Ausflüglerinnen, die ein Forschungsinstitut in Wels mit dem Schwerpunkt nachhaltiges Leben zum Ziel hatten.
Ein besonderer Workshop fand in der Zwischenzeit an der Ortspitze sein Ende. In Zusammenarbeit mit der Gemeindecaritas um Agnes Stefenelli hatten Schülerinnen der elften Klassen im Vorfeld in den Wolfsteiner Werkstätten eine Brücke aus Holz gebaut. „Der Hintergrund war, dass man ein gemeinsames Projekt macht, bei dem jeder involviert sein kann, egal welche Einschränkungen man hat“, beschreiben die Schülerinnen Linda und Eva ihren Workshop. Am Projekttag selbst konnten die Brückenbauerinnen ihrem Werk noch den fehlenden farbigen Anstrich verleihen. Schülerinnen und Schüler der Don Bosco-Schule freuten sich, die Brücke als Erste bewundern zu dürfen. Die Brücke soll langfristig einen Platz auf dem Schulgelände finden und Ausgangspunkt für weitere Aktionen rund um das Thema sein.
Das Motto „Hände reichen, Brücken bauen“ wollen die Niedernburgerinnen über den Projekttag hinaus auch in ihren Alltag mitnehmen. Brücken bauen bedeute für sie ein friedliches Miteinander, weniger Streit, Vertrauen und Freundschaft, so fassten die Fünftklässlerinnen Lea, Jana, Elina und Lena zusammen. Zoé und Belle haben im Rahmen des Projekttages die Gebärdensprache gelernt. „Es ist schön zu wissen, dass man Menschen im Alltag mit Gebärdensprache helfen kann“, so ihr Fazit.