Wie bereits beim Pontifikalrequiem in Altötting würdigte Bischof Stefan Oster seinen Vorgänger in Passau erneut für seine zahlreichen Verdienste für die Kirche von Passau. Im Rahmen seiner Predigt verlas Bischof Stefan „das geistliche Testament“ seines Vorgängers. Schraml hatte dieses Vermächtnis noch zu seinen Lebzeiten geschrieben und an Bischof Stefan übergeben. Darin bedankt sich der Altbischof bei all denjenigen, die ihm auf seinem Lebensweg Begleiterinnen und Begleiter waren und dass er so vielen guten Menschen begegnen durfte. Er wollte in seinem Leben als Priester und Bischof Christus und der Kirche dienen. Dabei sei ihm der selige Adolph Kolping ein „Vorbild im priesterlichen Leben“ gewesen. Eng verbunden sei sein Leben durchwegs mit der Gottesmutter Maria gewesen. „Dabei habe ich all mein Leben und all mein Denken und Tun der Gottesmutter Maria, der Mutter der Kirche, anvertraut“, so Schraml. Gegen Ende des Vermächtnisses bittet der verstorbene Bischof Wilhelm Schraml um Vergebung, „wenn ich jemandem weh getan habe oder sonst wie an ihm schuldig geworden bin.“
„Lieber Bischof Wilhelm, von ganzem Herzen danken wir dir für dieses Zeugnis. Wir schließen dich in unser Gebet.”
Musikalisch umrahmt wurde das Requiem im Passauer Stephansdom vom Domchor und den Dombläsern, Domkantorin Brigitte Fruth sowie dem Organisten Maximilian Jäger. Die musikalische Leitung hatte Domkapellmeister Andreas Unterguggenberger inne.
Bischof em. Wilhelm Schraml war am 8. November im Alter von 86 Jahren im Gnadenort Altötting gestorben. Seine letzte Ruhestätte fand er in der Anbetungskapelle bei der Stiftspfarrkirche in Altötting. Trauer um den verstorbenen Bischof Wilhelm herrscht auch über die Bistumsgrenzen hinaus. So feiert Bischof Rudolf Voderholzer am Samstag, den 20. November um 9.30 Uhr im Dom St. Peter in Regensburg ein Pontifikalrequiem. Er würdigt damit den verstorbenen Passauer Altbischof in dankbarer Erinnerung an dessen langjähriges Wirken als Priester und Weihbischof in der Diözese Regensburg.