Das glauben wir

Hören mit Herz!

Redaktion am 28.07.2023

230730 Predigt Reiner title Foto: Stefanie Hintermayr/pbp

Wie bewusst Hören Sie? Ganz ehrlich? Im Alltag richtig und bewusst hinzuhören, ist oft gar nicht so leicht und nahezu eine Kunst. Ganz zu schweigen, wenn es um die eigene Stimme des Herzens geht. Wie sehr das aber für unser Glaubensleben ausschlaggebend ist, erfahren Sie von Helmut Reiner, Domkapitular i.R. in seiner Predigt zum 17. Sonntag im Jahreskreis am 30. Juli 2023.

Als König Salo­mo die Herr­schaft antrat, gab ihm sein Vater David, der im Ster­ben lag, nicht nur den Rat, stark und mann­haft zu sein. Er soll auch die Pflich­ten gegen- über Gott erfül­len. Was wir sonst von der Fee in Mär­chen ken­nen, pas­sier­te Salo­mo im Traum. Er darf sich von Gott etwas wün­schen. In der atl. Lesung des Sonn­tags hören wir: der jun­ge König, der Ver­ant­wor­tung über ein gro­ßes Reich hat­te, wünsch­te sich ein hören­des Herz, um rich­tig zu regie­ren und das Böse vom Guten unter­schei­den zu kön­nen. Salo­mo wünscht sich nicht, dass alle sei­nen Befeh­len gehor­chen. Zuerst will er mit gan­zem Her­zen hin­hö­ren, was ande­re bewegt. Vom Wort Hören gibt es vie­le Ablei­tun­gen: Gehor­chen. Wir sagen: Das gehört mir!“ oder wir gehö­ren zusam­men“. Man kann jemand aus­hor­chen oder ver­hö­ren oder zu jeman­den sagen: Das gehört sich nicht!“. Wir ken­nen auch das Sprich­wort: Wer nicht hören will, muss fühlen“.

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Hören ist einer unse­rer fünf Sin­ne: Dazu hat uns Gott zwei Ohren gege­ben, aber nur einen Mund. Bei uns ist es oft umge­kehrt: Statt rich­tig hin­zu­hö­ren, fal­len wir ande­ren ins Wort. Wir wol­len unse­re Sicht los­wer­den, bevor wir das Anlie­gen des Gegen­über voll­stän­dig ange­hört haben. Das ers­te Wort im Pro­log der Ordens­re­gel des Hei­li­gen Bene­dikt mit 71 Kapi­teln lau­tet Höre!“ Das 3. Kapi­tel regelt: Wenn Wich­ti­ges im Kon­vent bera­ten wird, sol­len alle ange­hört wer­den, auch die Jün­ge­ren. Dass Salo­mo sich nicht lan­ges Leben, Reich­tum und den Tod der Fein­de gewünscht hat, gefiel Gott. Er bekam ein wei­ses und ver­stän­di­ges Herz. Das ken­nen wir aus dem salo­mo­ni­schen Urteil“. Als der König im Streit zwei­er Müt­ter um ein Kind, das ande­re war ver­stor­ben, die ech­te Mut­ter her­aus­fin­den soll­te, befahl er das Kind mit dem Schwert zu tei­len. Da mel­de­te sich die Lie­be der rich­ti­gen Mut­ter: Gebt der ande­ren das Kind, tötet es nicht!“ Das wei­se und ver­stän­di­ge Herz im Hören auf Gott hat Salo­mo nicht bis an sein Lebens­en­de durch­ge­hal­ten. Er wur­de auch bru­tal; um sei­ne Herr­schaft zu sichern, ver­fiel dem Göt­zen­dienst und der Viel­wei­be­rei. Ich wün­sche nicht nur einen guten Sonn­tag, son­dern, dass wir auf die Stim­me unse­res Her­zens hören und die War­nun­gen des Gewis­sens nicht überhören.

Hel­mut Rei­ner
Dom­ka­pi­tu­lar i.R.

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