Das Außernzeller Caritasteam und Pfarrer Dominik Flür hatten den Senioreneinkehrtag in der Fastenzeit 2020 etwas anders gestaltet als bisher.
Der Tag begann bereits um 9 Uhr mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche.
„Herz“liche Grüße von der Kindergartengruppe Die Vormittagsgruppe des Außernzeller Kindergartens empfing die Senioren anschließend im Pfarrheim mit frohen Liedern und gebastelten „Herz“lichen Grüßen.
Von der Seniorenseelsorge des Bistums Passau brachte Walter Sendner erbauende und stärkende Gedanken ein.
Papst Franziskus schreibe, „In der Liebe zu wachsen“ meine, dass wir nicht aufhören dürfen, trotz unsrer Begrenztheiten und Fehler, nach der Fülle der Liebe zu streben.“
Die Senioren ergründeten die Unterschiede, zwischen beliebt sein, verliebt sein und jemanden wirklich lieb zu gewinnen und von Herzen zu lieben.
Echte Liebe erkenne man auch daran, was jemand bereit sei, für die Liebe zu ertragen und zu leiden, sagte eine Teilnehmerin.
Es gelte achtsam die hellen Seiten des Lebens zu sehen, sagte Sendner, daraus wachse die Kraft, liebevoll zu sein und liebenswürdig zu bleiben.
Die Alternative dazu sei es, griesgrämig zu werden, enttäuscht und verbittert zu sein.
In der Fastenzeit sei es ein guter Vorsatz, nicht zuerst die anderen in die Pflicht zu nehmen, die Welt zu verbessern, sondern sich selbst anzustrengen, sich selbst zu verändern und in der Liebe zu wachsen.
„Aufgewachsen bin ich in Chamerau, einem Ort im nördlichen Bayerischen Wald. Da spielen auch viele Geschichten, die ich geschrieben habe und von denen Sie heute einige hören.“So begann der Buchautor und Illustrator Peter Mühlbauer seine Ausführungen bei den Senioren.„Das erste Buch, dass ich geschrieben habe hieß »MANNS-BUIDA« und war etwas zu dünn“, meinte der Geschichtenerzähler,„viele haben es in der Buchhandlung komplett durchgeblättert, haben sich amüsiert und es dann als„ausgelesen“ ins Regal zurückgestellt. So kam der Verkauf des Erstlingswerkes nur sehr schleppend in die Gänge. Beim zweiten Versuch habe ich dann mit »Luggis Tagebuch« 160 Seiten vorgelegt, das war selbst für Schnellleser in der Buchhandlung zu viel und sie kauften sich die Lektüre zum Fertiglesen daheim und mein Verleger war mit mir zufriedener.“ Mühlbauer kann inzwischen auf 4 eigene Bücher verweisen und auf eine Reihe von Illustrationen von Werken anderer Künstler.
Die Sonntagsnachmittag-Kurzweil im Januar hat bei den Senioren inzwischen schon Tradition. Heuer fand das Treffen zu Beginn des Jahres in Bad Birnbach statt. Theresia Hofbauer und Walter Sendner vom Referat Seniorenseelsorge freuten sich über die„volle Stube“ mit Gästen aus der ganzen Diözese. Sogar aus München und über die Grenze von Österreich waren Senioren angereist. Pastoralreferentin Teresa Aigner vom örtlichen Pfarrverband hieß die Einheimischen und„Zua g´roastn“ im Pfarrheim Br. Konrad willkommen. Die Helferinnen und Helfer um die Seniorenclubleiterin Anna-Maria Daller kümmerten sich vorbildlich um das leibliche Wohl der Gäste.
Peter Mühlbauer, der nicht nur mit Worten, sondern auch mit Grafit- und Künstlerfarbstiften hervorragend umzugehen weiß, zeigte seinen Zuhörern großformatige Zeichnungen, wie sie sich die Figuren in seinen Erzählungen vorzustellen hätten. Neben dem Haupterzähler„Luggi“ hatte er dessen kleinen Bruder Schorschi, die Eltern und die Großeltern zu Papier gebracht.„Die Großmutter kannte ich nur mit schwarzem Kopftuch“, erzählte Mühlbauer,„damals gab´s keine Kopftuchdebatte, kommentierte er. Die Streiche, die der Lausbub Luggi als Ministrant dem Pfarrer„Nussbousara“ spielte und die Erzählungen von Michael Karrer, dem Totengräber, Sargmacher und Bestatter veranlassten die Senioren nicht nur zum Schmunzeln, sondern oftmals zum herzhaften Lachen.„Obwohl meine Kunden alle tot sind, ist mein Leben alles andere als todlangweilig…“ lässt der Autor den„Karrer Mich“ erzählen. Und als eine tot Geglaubte mit den Worten aufersteht„zä…hob i an Duarscht!“ bleibt kein Auge trocken. Die„Rottaigerl Musi“ aus Bayerbach spielte zwischen den Erzählungen gekonnt auf. Einmal als Gitarrentrio, dann als„Saitenmusi“ mit Hackbrett und auch in Flöten‑, Hackbrett- und Akkordeonbesetzung, boten Sie abwechslungsreich und gute Laune machend den richtigen Ton zu diesem„Winterstubennachmittag“ im Januar. Fotos: Seniorenseelsorge Passau ws
Verantwortliche in der Seniorenarbeit treffen sich in diesen Herbstwochen zum jährlichen Erfahrungsaustausch und zur Vorstellung des neuen Jahresthemas“In der Liebe wachsen”.
Die Dekanate Freyung/Grafenau, Regen und Vilshofen waren die ersten und haben sich bereits in Grafenau, Rinchnach und Ortenburg getroffen. Die nächsten Dekanate sind Hauzenberg (Tiefenbach), Osterhofen (Niederalteich) und Pfarrkirchen (Arnstorf).
“Die Neigung beim Älterwerden zu jammern, griesgrämig zu werden, sich enttäuscht und einsam zu fühlen, zu verhärmen und zu verbittern, ist natürlich groß”, sagen die Referenten Theresia Hofbauer und Walter Sendner. Die Alternative dazu sei es, in der Liebe zu wachsen, liebenswürdiger und liebevoller zu werden, zu seinen Mitmenschen und sich selbst. Dass dies eine große Aufgabe und Herausforderung ist, schreibt auch Papst Franziskus in“Amoris laetita”.
Leiterin der Seniorenseelsorge
Referentin
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