Bistum

Vollversammlung des Diözesanrats: Neue Leitlinien präsentiert

Stefanie Hintermayr am 17.10.2020

201017 Dioezesanrat foto8 Foto: Stefanie Hintermayr/pbp
Stellvertretend für die AG "Laudato si" präsentieren Generalvikar Josef Ederer, Umweltreferent Josef Holzbauer und Diözesanratsvorsitzender Markus Biber (v.ln.r.) die neuen „Leitlinien für Ökologie, Gemeinwohlökonomie und weltweite Entwicklungszusammenhänge im Bistum Passau“.

Im Rahmen der Herbstvollversammlung des Diözesanrats des Bistums Passau am 16./17. Oktober in Spectrum Kirche Passau-Mariahilf wurden die neuen Leitlinien für Ökologie und Ökonomie vorgestellt. Einen Einblick in Inhalt und konkrete Umsetzung haben Generalvikar Josef Ederer, Diözesanratsvorsitzender Markus Biber und Umweltreferent Josef Holzbauer gegeben.

Freu­de und Hoff­nung, Trau­er und Angst der Men­schen heu­te — als pil­gern­des Volk unter­wegs“. Unter die­sem Mot­to stand die Herbst-Diö­ze­san­rats­voll­ver­samm­lung am 16./17. Okto­ber 2020 in Spec­trum Kir­che Pas­sau-Maria­hilf. Die­ses Mal tra­fen sich die Mit­glie­der des höchs­ten Lai­en­gre­mi­ums im Bis­tum Pas­sau unter Coro­na-Bedin­gun­gen in beson­de­rer Form, anders als gewohnt und in klei­ne­rem Kreis. Coro­na präg­te die Ver­samm­lung, auch inhalt­lich. So dis­ku­tier­ten die Rats­mit­glie­der am ers­ten Ver­samm­lungs­tag die Aus­wir­kun­gen der Pan­de­mie auf Pfar­rei­en und Seel­sor­ge im Bis­tum Passau.

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Bistum
17.10.2020

Auftakt Diözesanratsvollversammlung: Pfarreien in Corona-Krise

Am ersten Tag der Diözesanratsvollversammlung am 16. Oktober in Spectrum Kirche Passau-Mariahilf ging es…

Neue Leitlinien

Zen­tral am zwei­ten Ver­samm­lungs­tag war die Prä­sen­ta­ti­on der Leit­li­ni­en für Öko­lo­gie, Gemein­wohl­öko­no­mie und welt­wei­te Ent­wick­lungs­zu­sam­men­hän­ge im Bis­tum Pas­sau“ durch Gene­ral­vi­kar Josef Ede­rer und Diö­ze­san­rats­vor­sit­zen­den Mar­kus Biber. Damit wur­de das Werk der Arbeits­grup­pe Lau­da­to si“ der Öffent­lich­keit prä­sen­tiert. Sie hat­te seit 2017 ein Gesamt­kon­zept mit Impul­sen für Kli­ma­schutz, fai­res und nach­hal­ti­ges Wirt­schaf­ten sowie welt­wei­te Ent­wick­lungs­ver­ant­wor­tung im Bis­tum ent­wi­ckelt. Die­ses Gesamt­kon­zept in Form der neu­en Leit­li­ni­en sind ganz im Sin­ne der Papst-Enzy­kli­ka Lau­da­to si“ von 2015 und der aktu­el­len Enzy­kli­ka von Fran­zis­kus mit dem Titel Fratel­li tut­ti“. Sicht­lich erfreut über das Resul­tat zeigt sich Gene­ral­vi­kar Josef Ede­rer: Was mir am bes­ten dar­an gefällt, ist schon ein­mal der Titel: Alles ist mit allem ver­bun­den. Er umschreibt so pas­send, was uns der­zeit zum Nach­den­ken und Umden­ken anregt“, so Ede­rer. Kli­ma­schutz welt­weit und Schöp­fungs­ver­ant­wor­tung sei­en ein gro­ßes gesell­schaft­li­ches The­ma. Genau hier setz­ten die Leit­li­ni­en an. Sie ent­hiel­ten vie­le ver­schie­de­ne Maß­nah­men, gro­ße wie klei­ne, wie Kli­ma- und Umwelt­schutz und die Gemein­wohl­öko­no­mie im Bis­tum Pas­sau vor­an­ge­trie­ben wer­den könn­ten. Ich den­ke, es braucht neben dem Papier und den guten Wor­ten, die immer wie­der gesagt wer­den, jetzt ganz kon­kre­te Schrit­te des Tuns“, beton­te der Gene­ral­vi­kar. Und wei­ter: Je kon­kre­ter die­se Schrit­te sind, des­to schnel­ler und bes­ser kön­nen wir auch das ein oder ande­re auch umset­zen.“ Hin­sicht­lich der erfolg­rei­chen Umset­zung in den Pfar­rei­en stimm­te er sich sehr zuver­sicht­lich. Vie­le sei­en bereits sehr aktiv unter­wegs und enga­gier­ten sich im Kli­ma­schutz. Viel­leicht ist das auch eine Anre­gung, best-prac­ti­ce-Bei­spie­le für ande­re Pfar­rei­en. Ich bin über­zeugt, dass es Nach­ah­mer in ver­schie­dens­ten Berei­chen geben wird.“

Dass die Leit­li­ni­en ein Her­zens­an­lie­gen des Diö­ze­san­rats sind, beton­te der Vor­sit­zen­de Mar­kus Biber. Schöp­fungs­be­wah­rung und Men­schen­wür­de sei schließ­lich eine Grund­hal­tung des Christ-Seins. So ist es nur eine logi­sche Kon­se­quenz, dass wir das hier in der Diö­ze­se und ins­be­son­de­re auch im Diö­ze­san­rat, aber auch in den Pfar­rei­en, jeweils auf­grei­fen. Des­we­gen sind uns die Leit­li­ni­en auch ein solch gro­ßes Anlie­gen.“ Unbe­dingt brau­che es hier­bei das Enga­ge­ment der Pfarr­ge­mein­de­rä­te und Kir­chen­ver­wal­tun­gen, die kon­kre­te Maß­nah­men in ihren Pfar­rei­en vor Ort initiierten.

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Neue Leitlinien - Konkrete Umsetzung

Einen Ein­blick in Teil­be­rei­che und Inhal­te der Leit­li­ni­en gab der Umwelt­re­fe­rent der Diö­ze­se, Josef Holz­bau­er, im Anschluss an die Prä­sen­ta­ti­on. Bil­dung und Glo­ba­les Ler­nen; Bau­en, Ener­gie und Res­sour­cen; nach­hal­ti­ges Wirt­schaf­ten und Ein­kau­fen; Grund und Boden; Büro und Beschaf­fung; Ver­kehr und Mobi­li­tät; glo­ba­le Ver­ant­wor­tung und Welt­kir­che sind die über­ge­ord­ne­ten Berei­che im Ein­zel­nen. Der Titel der Leit­li­ni­en Alles ist mit allem ver­bun­den“ stün­de dafür, dass für Öko­lo­gie und Öko­no­mie unbe­dingt ein glo­ba­les Den­ken mit Blick auf die eine Welt­kir­che not­wen­dig sei und auf loka­ler Ebe­ne begin­ne, so Holz­bau­er. Die Leit­li­ni­en bil­de­ten einen Rah­men für gelin­gen­den Kli­ma- und Umwelt­schutz im Bis­tum und dazu gehör­ten neben den gro­ßen Maß­nah­men, wie bei­spiels­wei­se die Umstel­lung auf rege­ne­ra­ti­ve Ener­gien auch Maß­nah­men im Klei­nen, wie fair gehan­del­ter Kaf­fee und die Ver­wen­dung von Recy­cling-Papier. Da gibt es vie­le, vie­le Ent­wick­lungs­schrit­te, bei­spiels­wei­se Kli­ma­neu­tra­li­tät im Bis­tum zu errei­chen. Aber sol­che Zie­le brau­chen wir“, so der Umwelt­re­fe­rent. Er appel­lier­te an die Rats­mit­glie­der: Bit­te drän­gen Sie dar­auf, dass sich Ihre Pfar­rei­en bewusst für ein­zel­ne Maß­nah­men wie bei­spiels­wei­se rege­ne­ra­ti­ve Ener­gien ent­schei­den.“ Die Leit­li­ni­en lie­ßen viel Raum für Krea­ti­vi­tät. Die sei bei der kon­kre­ten Umset­zung der Maß­nah­men auch unbe­dingt gefragt. Er ermu­tig­te die Deka­nats- und Ver­bands­ver­tre­te­rIn­nen, vie­le eige­ne Ideen in den Pfar­rei­en vor Ort zu entwickeln.

Gemeinwohlökonomie

Die neu­en Leit­li­ni­en gehen weit über Kli­ma- und Umwelt­schutz hin­aus. Der Begriff Gemein­wohl­öko­no­mie“ steht aus gutem Grund im Titel. Sie ist ein ganz zen­tra­ler Aspekt der Leit­li­ni­en. Bei der Gemein­wohl­öko­no­mie geht es ganz stark um Men­schen­wür­de, bei­spiels­wei­se um Nach­hal­tig­keit und Gerech­tig­keit in den Lie­fer­ket­ten“, erklärt Josef Holz­bau­er. Auf gerech­te Löh­ne und Prei­se müss­te bei jedem Ein­kauf geach­tet wer­den. Des­halb sind unse­re Leit­li­ni­en nicht nur öko­lo­gi­sche Leit­li­ni­en. Sie sind Leit­plan­ken für sozia­le, gemein­wohl­ori­en­tier­te Ent­wick­lung. Dafür wol­len wir im Bis­tum stehen.“

201017 Dioezesanrat foto9 Foto: Stefanie Hintermayr/pbp

Die neuen Leitlinien zum Download

Rund um das Thema „Laudato si“ im Bistum Passau

Laudato si

Mehr Klima- und Umweltschutz im Bistum Passau! Die Vorgehensweise zum "Gemeinwohlorientierten kirchlichen Umweltmanagement" steht. Der Ordinariatsrat hat den Vorschlag der Arbeitsgruppe Laudato si beschlossen.

Entwicklungen im Bistum

Gene­ral­vi­kar Josef Ede­rer infor­mier­te schließ­lich über Ent­wick­lun­gen zum syn­oda­len Weg, Stra­te­gie­pa­pier, Erneue­rungs­pro­zess und Visi­ta­ti­on. Hin­sicht­lich des Erneue­rungs­pro­zes­ses zeig­te sich Ede­rer zufrie­den: Da sind wir gut unter­wegs“. Dies­be­züg­lich beton­te er auch, dass es künf­tig immer wich­ti­ger wer­den wür­de, Kräf­te zu bün­deln und Res­sour­cen zu scho­nen. Es geht dar­um, genau zu schau­en, was uns als Kir­che von Pas­sau in Zukunft wich­tig ist und was es braucht“, so der Gene­ral­vi­kar. Zu den Visi­ta­tio­nen in den Deka­na­ten merk­te er an, dass die­se fort­ge­führt wür­den, sobald es Coro­na wie­der zulie­ße. Aktu­ell müss­te hier lei­der pau­siert werden.

Ausblick

Einen Aus­blick auf die Früh­jahrs­voll­ver­samm­lung 2021 gab der Vor­sit­zen­de Mar­kus Biber. Poli­ti­sche The­men, gera­de auch vor dem Hin­ter­grund der Bun­des­tags­wah­len, und sozi­al­po­li­ti­sche The­men hin­sicht­lich der neu­en Papst-Enzy­kli­ka Fratel­li tut­ti“ wer­den Impuls­ge­ber für die kon­kre­te The­men­wahl sein.

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